Zum Festival
spleen*festival. Vom 24. Juni bis 2. Juli. Programm für Kinder ab drei Jahren und für ein junges Publikum. Eröffnungsvorstellung: „The Happy Few“, Bronks (Belgien ). Next Liberty Graz. 24. Juli, 18 Uhr. www.spleen-graz.at
Muss es so düster sein? WESTPHAL: Na ja, immer gut drauf zu sein, wird eh auf Social Media ständig propagiert. Und wie solche Themen umgesetzt werden, ist ja nicht nur düster, sondern auch positiv. „Rita“, ein Stück, das sich mit Demenz befasst, ist ab 8 Jahren geeignet. Kinder sehen sich in solchen Figuren oft sehr stark wieder und finden Parallelen zu ihrer eigenen Welt. Aus unserer Sicht ist es wichtig, alle Themen mit den Kindern und Jugendlichen zu verhandeln und insbesondere die Kinder raus aus der Schutzzone zu bringen, in der wir die böse Welt außen vor lassen. Wir müssen von den typischen Denkmustern wegkommen, dass Kindertheater nur bunt und lustig ist.
In Anbetracht der oft thematisierten kurzen Aufmerksamkeitsspannen der Jungen: Kann da das Theater nur noch mit großen Gesten entsprechen?
WESTPHAL: Nein. Wir arbeiten in der Schiene spleentrieb mit Kurzformaten, gerade weil das die Begegnung mit dem jungen Publikum erleichtert. Das Spannende ist ja, dass da junge Leute, die sich für Theater, Tanz, Performance interessieren, ihre Freundinnen und Freunde einladen.
WEISSENSTEINER: Aber prinzipiell geht es nicht darum, dem Mythos mit der kurzen Aufmerksamkeitsspanne immer nachzugeben. Es ist uns auch wichtig, dass das alles nicht nur schnell und bunt ist. Theater ist ebenso ein Konzentrationsort, und manchmal ist es gut, sich darauf einzulassen und diese Herausforderung anzunehmen.