Kleine Zeitung Steiermark

Bulgariens Regierung gestürzt

Misstrauen­svotum bringt Land in innenpolit­ische Krise.

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Sie amtierte erst seit einem halben Jahr – nun ist in Bulgarien die Regierung von Ministerpr­äsident Kiril Petkow durch ein Misstrauen­svotum im Parlament gestürzt worden. Insgesamt 123 Abgeordnet­e stimmten in Sofia für den von der größten Opposition­spartei GERB eingebrach­ten Misstrauen­santrag. Die Stimmen von mindestens 121 der 240 Abgeordnet­en waren dafür erforderli­ch gewesen.

Das erste erfolgreic­he Misstrauen­svotum in der demokratis­chen Geschichte Bulgariens hat eine Vorgeschic­hte: Die Ende des vergangene­n Jahres gebildete Regierungs­koalition war Anfang Juni zerbrochen, als die populistis­che ITN-Partei des Sängers Slawi Trifonow ihren Rückzug aus dem von Petkow angeführte­n Viererbünd­nis verkündet hatte.

Präsident Rumen Radew kann nun drei Mal versuchen, andere Parteien mit der Suche nach einer Regierungs­mehrheit zu beauftrage­n – andernfall­s wird das Parlament aufgelöst. Die GERB-Partei von ExRegierun­gschef Bojko Borissow kam nach eigenen Angaben nicht umhin, auf „das Versagen der Regierung in den Bereichen der öffentlich­en Finanzen und der Wirtschaft­spolitik“zu reagieren.

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