Mit dem Virus auf Urlaub
Gehört der Antigentest ins Urlaubsgepäck? Virologin Monika Redlberger-Fritz über Sicherheitsmaßnahmen im Sommer.
Vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen: An welche Vorsichtsmaßnahmen halten Sie sich? MONIKA REDLBERGER-FRITZ: Ich bin weiterhin eine große Verfechterin der Maske. In geschlossenen Räumen bin ich weiterhin Maskenträgerin, egal, ob es Vorschrift ist oder nicht. Die Maske ist eine effektive Maßnahme, um sich vor einer Infektion zu schützen. Im privaten Bereich geht es darum, so viel wie möglich draußen zu machen und nicht in geschlossenen Räumen.
Man sollte Situationen meiden, in welchen das Virus leicht von Mensch zu Mensch überspringen kann. Also etwa Situationen, wo man eng Schulter an Schulter steht, in einem geschlossenen Raum. Wenn dann noch sehr laut gesprochen oder gesungen wird, wenn sehr viel Atemluft ausgestoßen wird, würde ich auf jeden Fall eine Maske tragen. Denn das sind jene Situationen, in welchen man sich am leichtesten ansteckt.
Abgesehen von der Maske – gibt es Sicherheitsvorkehrungen, die Sie für den Urlaub empfehlen? Den Großteil der effektiven Verhaltensweisen kennen wir
aus den letzten beiden Jahren. Immer, wenn man Abstand zu anderen Leuten halten kann, ist man auf der relativ sicheren Seite. Je weniger Abstand möglich ist, desto eher kann man sich infizieren. Das gilt auf der Skihütte genauso wie im Sommerurlaub. Maske tragen, Abstand halten, häufiges Händewaschen, das gilt immer noch.
Sollte man sich jetzt impfen lassen oder erst vor Schulbeginn? Das ist eine Frage, die ich momentan nicht endgültig beantworten kann. Aber, wenn wir beispielhaft die Schülergruppe betrachten: Hier hatten die meisten die zweite Impfung Ende 2021/Anfang 2022. Diese sollten also jetzt schon aufgefrischt werden. Hier würde ich es davon abhängig machen, wie stark die Welle wird. Wenn wir sehen, dass Zahlen massiv steigen, wird es sinnvoll sein, jetzt zu impfen. Denn wir wissen,
QR-Code scannen und Langversion des Interviews mit noch mehr Infos lesen! dass wir nach einer Impfung ein Zeitfenster von acht bis zwölf Wochen haben, in welchen wir einen sehr guten Schutz auch vor der Ansteckung selbst haben. Impfen wir da hinein, haben wir auch einen Schutz vor dieser Welle. Fällt diese Welle moderat aus, würde ich eher vorschlagen, diese Gruppe circa zwei Wochen vor Schulbeginn zu impfen. Also: wenn jetzt, dann innerhalb der nächsten ein, zwei Wochen. Oder eben erst vor Schulbeginn.
Es wäre vernünftig, ist aber kein Muss. Wenn man Krankheitssymptome hat, sollte es egal sein, von welchem Erreger diese ausgelöst werden. Man kann sehr viele Erreger weitergeben, und der Nachbar am Frühstückstisch oder auf der Sonnenliege wird auch über einen Rhinovirus nicht glücklich sein.