Frauenquote kommt doch
Im Juli wird der Beschluss, der heute gefasst wird, repariert.
Es war eine Überraschung: Ausgerechnet die rot-grün-rote Koalition in Graz verankert in ihren neuen Regeln keine verpflichtende Frauenquote für Aufsichtsräte. 2017 wurde diese von Schwarz-Blau ja abgeschafft, ein Schritt, der damals heftig kritisiert wurde.
Jetzt kommt es zu einer skurrilen Situation: Die Koalition beschließt heute im Gemeinderat die neuen Richtlinien, um sie bei nächstbester Gelegenheit gleich wieder zu reformieren. „Die Frauenquote für Aufsichtsräte kommt fix und wird im Juli beschlossen“, sagt Manuela Wutte, Gemeinderätin der Grünen.
Warum nicht schon heute? Da sei etwas in der internen Kommunikation schiefgegangen, heißt es beim zuständigen Stadtrat Manfred Eber (KPÖ). Er bringt das Stück ein und bestätigt: erster Beschluss ohne Frauenquote jetzt, fixe Frauenquote dann im Juli. Zwischen Beschluss und Reparatur des Beschlusses vergehen also 14 Tage.
Ob es zu einer zweiten Ergänzung kommt, ist offen. Eigentlich war auch vorgesehen, dass neben Gemeinderäten auch hohe Mitarbeiter des Hauses Graz keine Extra-Gage für ein Aufsichtsratsmandat bekommen. Die neuen Richtlinien nehmen aber nur die Politiker aus. „Wir streben das an“, sagt Eber, der sich noch nicht festlegen will, ob der Gagen-Verzicht tatsächlich ausgeweitet wird. Weitere Gespräche folgen.