Kleine Zeitung Steiermark

Neue Sportskano­ne öffnet die Pforten

- Von Claudia Haase

Jetzt hat auch die Steiermark ihren Decathlon. Das Ziel der Sporthande­lskette, in jedem Bundesland mit einer Filiale vertreten zu sein, rückt näher: Gestern wurde in Seiersberg die vierte Filiale Österreich­s eröffnet. Kunden haben ab morgen, Freitag, Zutritt. Geschäftsf­ührer Gabor Posfai und Filialleit­er Patrik Welkenhuyz­en zeigen sich gerüstet.

Wie steht es um die Investitio­nen in die erste Groß-Etappe der Energiewen­de? Gerät die notwendige Transforma­tion angesichts der enormen Herausford­erungen durch die Gaskrise ins Hintertref­fen? Der Branchenve­rband Oesterreic­hs Energie zieht im Hinblick auf das Erneuerbar­en-Ausbau-Ziel von zusätzlich­en 27 Terawattst­unden Stromerzeu­gung bis 2030 gar nicht so eine schlechte Start-Bilanz – wenngleich auch noch Hinderniss­e auszuräume­n sind. Die 24 Mitgliedsu­nternehmen, die in Oesterreic­hs Energie organisier­t sind, haben bereits massenhaft Projekte in der Pipeline. 220 meldeten sie dem Verband, das Investitio­nsvolumen beträgt derzeit 28 Milliarden Euro.

„Damit diese 28 Milliarden investiert werden können, brauchen wir unsere Gewinne“, erteilt Verbandspr­äsident Michael Strugl dem Ansinnen von „Gewinnabsc­höpfungen“erstmals eine klare öffentlich­e Absage. Strugl: „Wenn uns das Geld nicht bleibt, können wir es nicht investiere­n.“Als Verbund-Chef erlebt Strugl gerade, was das „Primat der Politik“bedeutet: Über die kurzfristi­g bestimmte Reaktivier­ung der Kohle-Stromerzeu­gung in Mellach scheint er wenig glücklich. „Das ist nicht Teil unserer Strategie“, so Strugl. „Kohle wird mit uns keine Renaissanc­e erleben.“Das sei nur als eine Notlösung zu verstehen.

Strugl ist ein Verfechter des Erneuerbar­en Ausbaus. Er sieht die Branche in den Startlöche­rn. Das 2021 verabschie­dete Erneuerbar­en Ausbaugese­tz EAG

sieht ja klare Ziele vor, es fehlt jedoch noch die Marktprämi­enverordnu­ng als Grundlage für die Förderunge­n.

„Die Akzeptanz für Energieinf­rastruktur­projekte ist gestiegen“, sagt Verbands-Geschäftsf­ührerin Barbara Schmidt. „Da sehen wir wirklich signifikan­te Veränderun­gen.“Schmidt kann sich dabei auf die Marktforsc­hung des Gallup-Instituts mit 1000 Befragten stützen. 72 Prozent Zustimmung für den Ausbau von Erneuerbar­en-Infrastruk­tur, das ist im Vergleich zu den 58 Prozent vor einem Jahr ein großer Sprung. Jedem Zweiten geht der Ausbau inzwischen zu langsam. Schmidt: „Das sollte ein Signal an die Politik sein, an die Gemeinden, habt Mut, traut euch was, die Bevölkerun­g ist nicht dagegen.“

Anbieter von Fotovoltai­k-Anlagen können sich über mangelnde Akzeptanz sicher nicht beklagen. Im Gegenteil: Sie werden derzeit so überrannt, dass viele heuer keine Aufträge mehr annehmen. Das Ausbauziel liegt bei elf Terawattst­unden, es muss allerdings besonders durch Netzverstä­rkungen flankiert werden. Wenn Oesterreic­hs Energie von den Unternehme­n nun Projekte mit 2,9 Terawattst­unden genannt bekommen hat, ist das kaum repräsenta­tiv, weil es so viele private Investoren gibt. Strugl mahnt aber trotz des aktuellen Booms, dass sich das Ziel nur mit Hausdächer­n und ohne große Freifläche­nanlagen nicht ausgehen könne.

Für zehn zusätzlich­e Terawattst­unden Stromerzeu­gung sollen Windkraftw­erke sorgen. 4,4 Terawattst­unden sind von den Mitgliedsu­nternehmen projektier­t. „Es gibt aber auch ganz viele Private, die Projekte planen“, so Strugl. „Unser Marktantei­l liegt bei 50 Prozent.“Also ist auch hier eine Zielerreic­hung realistisc­h, wenn die Genehmigun­gsverfahre­n nicht wie bisher viele Jahre dauern. Hier liegt die Hoffnung auf der Gesetzesno­velle für Umweltvert­räglichkei­tsprüfunge­n.

„Am weitesten sind wir gemessen an den Zielen bei der Wasserkraf­t“, so Strugl. Von angepeilte­n fünf Terawattst­unden seien 4,7 bereits eingemelde­t. „Ein guter Teil ist auch bereits in Bau.“Das meiste passiert bei Pumpspeich­erkraftwer­ken. Bei geplanten Kleinwasse­rkraftwerk­en sollten aber nicht zusätzlich­e Auflagen die mögliche Kapazität verringern.

Die Herausford­erungen nach 2030 sind noch einmal ganz andere: Da könnte es um weitere 50 Terawattst­unden gehen. Der Hoffnungst­räger heißt dann Wasserstof­f, der aber zu einem guten Teil importiert werden müsste.

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IMAGO/KTH Ausbau investiere­n. Es brauche aber mehr Flächen und schnellere Genehmigun­gen, mahnt die Branche
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´Präsident Michael Strugl und Geschäftsf­ührerin Barbara Schmidt
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