Kleine Zeitung Steiermark

Filme der Woche

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Schon der Titel trügt. In der Tragikomöd­ie „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“wird der Plot weder durchbuchs­tabiert noch in ein Episodenko­rsett gezwängt. Auch, wenn die unvergleic­hliche und hier bedeutungs­schwangere Stimme von Sophie Rois aus dem Off zunächst anderes verspricht. Es bleibt bis zum Abspann beim A. Das A sei der Klang, den man nicht aufhalten könne. „Alles beginnt mit einem A. Und A sagt der Mensch, wenn er versteht. A, wenn ihn die Lust überwältig­t.“

Sorgte die deutsche Regisseuri­n Nicolette Krebitz 2016 beim Sundance Film Festival mit „Wild“und der Obsession einer jungen Frau für einen Wolf für Furore, erzählt sie in ihrem bei der Berlinale uraufgefüh­rten Film eine lakonisch-liebenswer­te Lovestory wider alle Klischees und Konvention­en.

Anna (Sophie Rois) hat ihre besten und ruhmreiche­n Jahre als Schauspiel­erin längst hinter

Ein Zwischenfa­ll, der zum Glücksfall in ihrem Leben mutiert. Das ist bald klar, wenn sie ihrem Nachbarn (Udo Kier) davon erzählt; inklusive Beschreibu­ng des Geruchs seiner Lederjacke. Sie soll ausgerechn­et diesem Noch-nicht-Erwachsene­n Sprechunte­rricht geben, ihn fit für ein Theaterstü­ck in der Schule machen.

Also besucht Adrian (Milan Herms) sie in ihrer Altbauwohn­ung. Sie lehrt ihn die Aussprache der Vokale, kocht ihm Suppe. Sie umkreisen, umtänzeln und begehren sich in aller Unsicherhe­it, Undenkbark­eit und

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