Wenn der Hut so richtig brennt

Die Energiepreise gehen durch die Decke, Gas aus Russland wird verknappt, Versorgungssicherheit ist ein Wort von gestern: Doch immer noch gehen in Graz neue, große Wohnprojekte ans Gasnetz, als wäre nichts passiert (siehe Seite 18/19). Rund 14.000 Anschlussstellen zählt die Energie Graz in ihrem Gasnetz im Ballungsraum. Immerhin ist die Tendenz im Saldo leicht sinkend. Doch in großen Gebieten der Stadt, in der die Fernwärme außer Reichweite ist, kommt noch Gas zum Zug. Wobei: Auch die Fernwärme hängt am Gas, zeitweise am Öl und vielleicht sogar wieder an der Kohle.

Der Ukraine-Krieg führt uns schmerzhaft vor Augen, wie fatal die Abhängigkeit von Russland ist. Die Klimakrise hat uns nicht ausreichend eingeheizt, um den längst nötigen Ausstieg aus Öl und Gas zu forcieren. Jetzt, wo wir zittern müssen, dass die Heizung kalt bleiben könnte, heißt es rasch handeln. Das gilt auch für die Stadt Graz, die beim Ausbau der Fernwärme und deren Umstieg auf alternative Wärmequelle den Turbo zünden muss. er Stehsatz von der Krise als Chance mag abgenutzt sein. Doch, so wie der Hut jetzt brennt, muss diese Krise jener Katalysator sein, der – nach dem drohenden Rückfall in die Stein- und Kohlezeit – den Ausstieg endlich beschleunigt.

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