Wir haben Rabatte, Förderungen und die Bewerbung für Gas komplett eingestellt.
um die hohen Energiekosten zu kompensieren.
Raus aus dem Gas? Das wird auch in der Landeshauptstadt ein schwieriger Prozess, weiß Boris Papousek, Geschäftsführer der Energie Graz: „Wir haben 14.000 Anschlussstellen am Leitungsnetz, 9000 davon versorgt die Energie Graz mit Gas.“An einer Anschlussstelle können auch mehrere Wohnungen in Siedlungen hängen, eine genaue Zahl der Gas-Haushalte liegt daher nicht vor. Ein rascher Umstieg ist illusorisch: „Wir haben Rabattaktionen, Förderungen und Bewerbung für Gas komplett eingestellt“, sagt Papousek. Wollen Kunden ans Netz angeschlossen werden, müsse man liefern, wenn die Fernwärmeleitung außer Reichweite sei. Immer noch gehen neue Haushalte ans Netz, im Saldo sinkt die Zahl der Anschlüsse aber.
Was kann man als Alternative anbieten? „Wir haben ein Paket mit Luft-Wärmepumpen für den Umstieg von Einfamilienhäusern geschnürt“, sagt der Energie-Graz-Chef. Inklusive Installation koste so eine Anlage rund 25.000 Euro, von Bund und Land gibt es Förderungen.
Für Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, ist
Boris Papousek, Energie Graz klar: „Die Infrastruktur mit 4000 Kilometern Leitungsnetz und 60.000 Gas-Anschlüssen in der Steiermark werden wir sicher nicht rückbauen.“Vielmehr müsse man den Umstieg auf Bio-Gas vorantreiben. Was Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamtes aber für wenig realistisch hält. Der für die Energie Graz zuständige Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und Umweltstadträtin Judith Schwentner (Grüne) arbeiten an einer Ausstiegsetappe vom Gas, nämlich mit neuen Wärmequellen für das Grazer Fernwärmenetz. Dieses wurde zuletzt ja mit Gas, aber auch wieder mit Öl befeuert. Anfang Juli will man Projektdetails präsentieren.