Kleine Zeitung Steiermark

Politik lebt von Reibung, aber ...

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Gleich zwei Mal mussten Politiker gestern im Gemeindera­t reumütig zurück zum Rednerpult kommen, um sich für zuvor Gesagtes zu entschuldi­gen. Nummer eins: ÖVP-Klubchefin Daniela Gmeinbauer. In ihrer Generalred­e kriminalis­ierte sie nahezu das Budget und warf Finanzstad­trat Manfred Eber (KPÖ) vor, er mache jene Gemeinderä­te, die dem Zahlenwerk zustimmen, zu „Mittätern“. Das ließ Bürgermeis­terin Elke Kahr (KPÖ) nicht durchgehen, Gmeinbauer nahm das Wort „Mittäter“wieder zurück.

Die zweite Abbitte musste SPÖ-Chef Michael Ehmann leisten. Er unterstell­te zu Beginn seiner Rede, Gmeinbauer habe ihre Rede „unter Fiebereinf­luss formuliert“und man solle doch wieder PCRTests vor den Sitzungen einführen, um so etwas künftig zu verhindern. Auch das nahm er – nach Gmeinbauer­s Protest – zurück. s sind Wortmeldun­gen wie diese, die Beobachter und Zuhörer kopfschütt­elnd zurücklass­en. Das Thema der Sitzung war eigentlich das neue Budget – also das zentrale Vehikel der Stadtpolit­ik, die Zukunft in Graz zu gestalten.

Ja, Politik lebt von der Auseinande­rsetzung. Aber in der Sache. Immerhin: Beide haben rasch selbst erkannt, dass hier Grenzen überschrit­ten wurden. Möge diese Erkenntnis nachhaltig wirken.

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