Sanierung: Brücke und Tunnel teils gesperrt
Autolenker brauchen Geduld: GrabengürtelTunnel und Kalvarienbrücke werden saniert.
Auch wenn sie sich bloß in eine Serie von notwendigen Baumaßnahmen auf Grazer Straßen einreiht, die Aussicht auf die bevorstehende Baustelle beim Grabengürtel liege ihm doch extra schwer im Magen, gestand Straßenamtsleiter Thomas Fischer der Kleinen Zeitung. Möge er sich täuschen – die Probe aufs Exempel startet am 27. Juni: Dann saniert man die 20 Jahre alten Tunnelröhren Grabengürtel sowie parallel die Kalvarienbrücke, welche gar schon 31 Jahre auf dem Buckel hat. Die Folge: Sowohl in den Tunnelröhren als auch auf der Brücke wird zwei Wochen lang nur je ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Die „eigentlichen“Arbeiten starten am 9. Juli und dauern bis September.
Michael Saria
LB „Eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer“, 20. 6.
Plötzlich sind sich nun alle Autofahrer einig, dass die Bösen im Straßenverkehr nur Radfahrer sind. Es stimmt natürlich schon, dass sich einige der Pedalritter nicht immer gesetzeskonform verhalten. Aber was ist mit den so guten Autofahrern? Machen sie immer alles richtig? Nein, das tun sie bei Weitem nicht. Sie fahren und parken auf Geh- und Radwegen und in Halteverboten, sie fahren als Geisterfahrer auf Autobahnen, fahren betrunken, zu schnell, telefonierend, überholen trotz Verbotsschildern, fahren gegen Einbahnen, biegen links ab, ohne auf den Gegenverkehr zu achten, und vieles mehr. Da hilft auch keine Nummerntafel am Fahrzeug, sie machen es trotzdem. Nur dem Radfahrer will man jetzt alles aufzwingen (Nummerntafel, Radsteuer, Haftpflichtversicherung).
Wenn das so weitergeht, müssen bald auch Fußgänger, die ja auch Straßeninfrastruktur benützen (Gehwege, Zebrastreifen, Unterführungen und Übergänge) den Autofahrern in Bezug auf Kennzeichen, Steuern und Versicherungen gleichgestellt werden. Soweit sollten wir es doch nicht kommen lassen, oder doch?
Norbert Lang,
Rücksichtslos
Graz
Diese Leserbriefe wirken auf den ersten Blick allesamt wie eine pure Radlerhatz. Dabei prangern sie in ihren Beispielen – zu Recht – Personen an, durch deren rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr gefährliche Situationen entstehen. Solche Menschen findet man jedoch unter allen Verkehrsteilnehmern, unabhängig davon, welches Fahrzeug sie verwenden. Stephan Thaler, Graz
Nicht alle
Wie oft noch wird eine Erzählung über einen verantwortungslosen Radfahrer als vermeintlicher Beleg für die Verdammungswürdigkeit der gesamten Bevölkerungsgruppe herangezogen? So erweist man den Bemühungen der Grazer Stadtregierung, das Radfahren in unserer unter dem Autoverkehr stöhnenden Stadt attraktiver zu machen, einen Bärendienst. Nicht der Ruf nach Haftpflicht, Nummerntafel und Führerschein ist gefragt, sondern das Schaffen von Raum für diese umweltfreundliche Art der Fortbewegung.
Haymo Sternat, Graz
Lebensrettendes Licht
Liebe Radfahrer, werdet sichtbar! Zu viele Dinge beanspruchen die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Gefährlich für Radfahrer. Bitte niemals ohne Licht fahren, besonders wichtig ist das hintere. Licht kann lebensrettend sein.
Georg Beikircher, Leoben
Neue Perspektive
Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten Stadt und Land im Sinne des „autozentristischen Weltbildes“umgebaut – dieses gehört ins vergangene Jahrhundert! Bitte denken wir unsere Welt mit einer „Fußgänger:innenund Radfahrer:innen-Perspektive“neu – damit würde sich nicht nur einiges verändern, es würden sich auch viele der Probleme mit Radfahrer:innen in Luft auflösen!
Sattendorf
Kinder sind ein Wunder
„Kinder sind ein Handicap“hörte ich vor Kurzem. Es ist schon eine Aufgabe, Kinder zu bekommen, für sie und ihre Zukunft zu sorgen, aber dieser Satz hat mich geschockt. Das hat eine Frau gesagt und ich weiß, dass Frauen auch heute noch den größeren Teil der Aufgabe schaffen müssen. Aber gleichzeitig muss ich widersprechen: Kinder sind ein Wunder des Lebens, eine Erfahrung des Neuen, Lehrmeister der Fantasie. Kinder lehren uns, was wirklich zählt, Liebe, Vertrauen, Freude. Unsere Gesellschaft bräuchte viel mehr Kinder. Unsere Welt würde bunter, menschlicher, vielleicht langsamer, nachsichtiger.
Ich bewundere Paare, die sich für ein Kind entscheiden, sie zeigen Mut, beweisen Resilienz und setzen auf Hoffnung in einer teilweise morbiden Welt. Diesen Eltern traue ich auch den Einsatz zu, der nötig ist, die Probleme die sich heute auftun zu bewältigen! Wenn man Kinder sieht, wie sie die Welt entdecken, kann man nur sagen: vorbildlich! Franz Wallner, Graz