Der Jäger nimmt sich
Mit 29 Jahren zieht sich Martin Hinteregger vom Profifußball zurück. Ob die Unruhe wegen des Hinti-Cups der Auslöser war, ist offen. Er habe seit Herbst an einen Rücktritt gedacht, sagt er.
Was macht jetzt die Hinti-Army? Wird sie sich zerstreuen oder in Eintracht überlaufen zu einem Mitspieler, der es puncto Popularität tatsächlich aufnehmen kann mit dem Österreicher, der seinen Dienst so plötzlich quittiert hat? Jedenfalls könnte sich so manch eingefleischter Fan von Martin Hinteregger denken, „der Bursche hat Courage, der pfeift sich nichts, sagt einfach, habt mich gern“und schwört dem nunmehrigen Ex-Fußballprofi über dessen Abgang hinaus die ewige Treue.
Der erweiterte, politisch dem linken Lager zuzuordnende Frankfurter Anhängerkreis war dem passionierten Jäger zuletzt nicht mehr Gewehr bei Fuß gestanden, nach den von der rechten Flanke abgegebenen Streifschüssen. Der plötzliche Rücktritt des erst 29-Jährigen, der sein Vaterland in 67 Länderspielen auf dem Platz verteidigt hat, könnte den Schluss nahelegen, er sei eine Folge des vor allem in Deutschland erfolgten Aufschreis nach dem Artikel des freien Journalisten Michael Bonvalot, der zu Papier brachte, was zumindest in Kärnten offen auf dem Tisch lag und keiner Geheimhaltung unterworfen war. Heinrich Sickl, der Geschäftspartner von Hinteregger bei der Rahmenveranstaltung seines Hobbyturniers namens Hinti-Cup, wurde als Rechtsextremer geoutet. Der Artikel löste eine Lawine aus. Hat sie den „Hinti“mitbegraben?
Die Geschichte könnte mit dem erklärten Abschied zu Ende sein, die Spekulationen werden weitergeführt. Martin Hinteregger war für die Kleine Zeitung nicht zu erreichen. Der Fußballer ist nach seinen das Verwirrspiel anheizenden medialen Wortmeldungen ein gebranntes Kind, so nahm er sich vorerst aus der Schusslinie. Im Eintracht-TV aber stand der gerade zum Ehemaligen Avancierte sieben Minuten lang Rede und Antwort. Er habe sich schon im Herbst mit dem Gedanken
getragen, abzutreten. Siege hätten sich nicht mehr so angefühlt wie früher, Niederlagen umso mehr Schmerz verursacht. Der Europa-League-Triumph war ein Höhepunkt, den er genossen habe. Hinteregger verpasste das Finale wegen einer Verletzung, auch das tat weh. Sein Berater Christian Sand erklärte, der Entschluss „hängt nicht unmittelbar mit