Aus der Schusslinie
der Situation um den Hinti-Cup zusammen.“Er meinte aber auch mit Verweis auf ein FalcoZitat: „Alles, was jetzt kommt, wird nur noch schlechter. Martin ist Europa-League-Sieger, wurde vor Kurzem noch gefeiert wie ein Held. Nun hat er beschlossen, ein anderes Kapitel aufzuschlagen.“Hinteregger hat auf politischer Ebene reinen Tisch gemacht, sich losgesagt von Sickl. „Um es noch einmal klar zu sagen: Intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste. Wer mich kennt, weiß das.“
In eingehen wird Hinteregger gewiss nicht als Angepasster. Öffentlich geäußerte Kritik mündete in Vereinswechseln.
Von Salzburg, wo er seit seinem 14. Lebensjahr im Einsatz stand, schied er ebenso in Unfrieden wie später von Augsburg. Frankfurt wurde zur „zweiten Heimat“, das Volk liebte den Naturburschen. Das Feiern gehörte für den Kärntner gewissermaßen zum Trainingsplan, nicht selten überschritt er die Toleranzgrenze. Auch ExTeamchef Franco Foda wurde von Hinteregger gereizt. Ein Spiel verpasste er zwar, doch bald darauf wurde er begnadigt.
Sportlich begab sich Hinteregger nicht auf die schiefe Ebene, bei der Eintracht und in der Nationalmannschaft war er unumstrittener Stammspieler. Beim ÖFB wird er in den Legendenklub aufgenommen. „Er ist ein individueller Typ mit Ecken und Kanten, mit dem sich viele identifizieren konnten. Seine fußballerischen Qualitäten haben unsere Mannschaft über viele Jahre bereichert“, sagte Sportdirektor Peter Schöttel. Detail am Ende: Der Vertrag wurde ausgesetzt, nicht aufgelöst. Als könnte es sich Hinteregger noch einmal überlegen. Der Kontrakt läuft bis 2024. Es gäbe für die Eintracht noch was zu verdienen.