„Kleine Schwester“des Wettlesens
Seit 30 Jahren wird in Klagenfurt auch der JuniorBachmann-Preis vergeben, ins Leben gerufen und organisiert vom Bachmann-Gymnasium in Klagenfurt. Heuer gab es zum vorgegebenen Thema „Tohuwabohu“mehr als 500 Einsendungen aus ganz Österreich und aus Deutschland, in den drei Altersgruppen setze sich mit Jonathan Mautz (12), Emma Rodiga (14) und Marie Sophie Plenk (17) aber ein Trio aus Klagenfurt durch. juniorbachmann.ibg.ac.at
gemeint, sondern Rumänien, die Heimat des heute in Deutschland lebenden und von Insa Wilke eingeladenen Autors. „Der sprachlich interessanteste Text von heute“, urteilte Jurorin Mara Delius, „der Heimat und Herkunft hinterfragt“, ergänzte Klaus Kastberger. Er und sein Schweizer Jurykollege Philipp Tingler setzten zum Gaudium des Publikums von Anfang an ihre Wortgefechte aus den Vorjahren fort. Beim Text der Deutschen Eva Sichelschmidt waren sie sich aber einig. „Der Körper meiner Großmutter“war für Kastberger mit seiner „strengen Form hochinteressant“, Tingler war „froh, dass das kein Trauertext ist“. Nur Juror Michael Wiederstein sah „eigenartige kalenderspruchartige Metaphern“.
Ob Kalendersprüche oder nicht fragte sich die Jury auch beim Beitrag des in Berlin und Wien lebenden Leon Engler. Seine „Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten“beeindruckte Insa Wilke damit, „wie man eine ganz simple Figur zeigen kann“. Brigitte SchwensHarrant konterte: „Ganz so simpel ist das nicht!“Und Klaus Kastberger fragte sich, ob der Beitrag vielleicht einer jener „nährstoffarmen WeißbrotTexte“aus Anna Baars Eröffnungsrede sein könnte. Philipp Tingler, der den Autor eingeladen hatte: „Das ist Literatur, meine Damen und Herren!“
Das Wetter hielt, die beigepackte Regenhaut blieb in den Tagungstaschen. Hoffentlich auch heute, da geht’s weiter.