Kleine Zeitung Steiermark

Literatur-Salon im Sommergart­en

Neuer Modus, altbewährt­e Kontrovers­en und profession­ell auftretend­e Autoren bestimmten den ersten Tag des Bewerbes.

- Von Karin Waldner-Petutschni­g

Bücherstap­el und Bambusheck­en wuchern rund um das gemütliche Lesewohnzi­mmer im Grünen. Teppiche sind auf der Wiese ausgelegt, Liegestühl­e aufgestell­t, und das Publikum sucht sich, mit den kopierten Texten in Händen, seine Lieblingsp­lätzchen im Schatten. Die erstmalige Trennung von den Autoren auf der Freiluftbü­hne und der Jury im ORF-Theater ist Corona geschuldet und eine spannende Neuerung. Luftig und heiter ist die Atmosphäre, die Literaturf­reunde flanieren entspannt zwischen den beiden Hauptschau­plätzen zu ebener Erd und im ersten Stock, dem Bücherstan­d im Foyer und dem Café.

Kaum zu glauben, dass Krieg in Europa herrscht. Doch kleine Reverenzen finden sich: Juryvorsit­zende Insa Wilke, die schon bei der Eröffnung am Vorabend auf die Ukraine zu sprechen gekommen war, erschien am ersten Lesungstag wohl nicht zufällig in Blau und Gelb gekleidet. Und auch Autor Hannes Stein, der den Lesereigen anführte, trug mit seiner

Kappe ein Statement auf dem Kopf: „Slava Ukraini“. Er, mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer heuer, kam mit seinem Beitrag „Die königliche Republik“nicht allzu gut weg: „Ältlich und betulich“fand Juror Philipp Tingler die Geschichte um einen abgehalfte­rten Wissenscha­ftler in New York – „eine Figur, der man nicht trauen kann“(Michael Wiedermann).

„Einige Landesgren­zen weiter östlich, von hier aus gesehen“betitelt Alexandru Bulucz als erster Lesender der Nachmittag­srunde seinen Text. Doch hier scheint nicht die Ukraine

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