Emphatisches von der Legende
US-Tenorsaxofonist Joe McPhee brillierte im Duo.
Die amerikanische Free Jazz Legende Joe McPhee war mit dem britischen Bassisten John Edwards im Stockwerk im formidablen Duo zu hören. Multiinstrumentalist McPhee hatte diesmal ausschließlich das Tenorsaxofon dabei. Das Spiel des 82-Jährigen ist stets von einer Menge an spiritueller Emphase bestimmt. Das ungemein energetische, aber doch sehr sensible Bassspiel Edwards erwies sich dazu als großartiges Komplement.
In einem Reigen von Stücken arbeitete McPhee gerne mit einfachen, ja ab und an einfachsten, melodischen Bestandteilen, wobei es ihm gelang, diese mit jeder Menge
Seele aufzuladen. Er unternahm aber auch weitere Ausflüge, bis hin zu Geräuschigem, bot zudem gelegentlich kraftvolle Ausbrüche, wobei er stets fokussiert blieb. Edwards pflegt eine komplexe, individuelle Herangehensweise an den Kontrabass, gekennzeichnet von vielen Sprüngen, großer Agilität und der Integration von perkussiven und wiederum auch geräuschhaften Elementen. Das Zusammenspiel der Musiker erwies sich als exzellent, bis hinein in von großer Innigkeit gekennzeichnete Bereiche. Ein überaus geglückter Abend.