Kleine Zeitung Steiermark

Was das Urteil für die USA bedeutet

Das Oberste Gericht stimmte mehrheitli­ch für die Aufhebung des bisherigen US-Abtreibung­srechts. Der Weg zum kompletten Verbot in einzelnen Staaten ist damit frei.

- EUSchnitt POR ESP IRL BEL FRA MLT

Die Entscheidu­ng ist keine Überraschu­ng: Anfang Mai hatte das Magazin „Politico“einen Entwurf dazu veröffentl­icht. Daraus ging bereits hervor, dass das oberste USGericht so entscheide­n will.

Das Urteil ist nun so drastisch wie erwartet. In etwa der Hälfte der Bundesstaa­ten dürfte es zu weitgehend­en Einschränk­ungen kommen. Es gibt in den USA kein landesweit­es Gesetz, das Schwangers­chaftsabbr­üche erlaubt oder verbietet. Abtreibung­en sind aber minheutige destens bis zur Lebensfähi­gkeit des Fötus erlaubt – heute etwa bis zur 24. Woche.

Dies stellte bisher ein Grundsatzu­rteil des obersten US-Gerichts von 1973 sicher, das als „Roe v. Wade“bekannt ist. Ein weiteres Urvon 1992, „Planned Parenthood v. Casey“, bestärkte die Rechtsprec­hung. Der Supreme Court, der unter dem vorigen Präsidente­n Donald Trump deutlich nach rechts rückte, hat diese Entscheidu­ngen nun gekippt. Die konservati­ve Mehrheit im obersten US-Gericht hielt sich mit Schelte an den Vorgängern nicht zurück.

„Roe war vom Tag seiner Entscheidu­ng an ungeheuer falsch und auf Kollisions­kurs mit der Verfassung“, heißt es in der Begründung zum Urteil. Und: Die „Befugnis zur Regelung“des Abtreibung­srechts werden nun an das Volk und seine gewählten Vertreter zurückgege­ben.

Mit dem neuen Urteil können die 50 Bundesstaa­ten über ein Recht auf Abtreibung auf der jeweiligen Landeseben­e entscheide­n. Mehrere von ihnen haben bereits Gesetze erlassen, die nach dem nun erfolgten Wegfall der bundesstaa­tlichen Regelung die Abtreibung stark einschränt­eil

ab 70%

60% bis 69%

50% bis 59%

unter 50%

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AP Vor dem Supreme Court in Washington kam es unmittelba­r nach dem Urteil zu ersten Protesten
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