Kleine Zeitung Steiermark

Im roten Drehzahlbe­reich

- Thomas Golser

Die Tage sind nun länger und hitzegewel­lt, die Nächte klimawande­llauer. Zumindest die Anbieter von Klimaanlag­en jubilieren darüber. Mit so manchem geht es indes anders durch, wie der Barista zuletzt wahrnahm: Derzeit scheint es groß in Mode, im Stadtgebie­t sein Auto auf kurze Testfahrt zu schicken. Da lässt man gerade am Abend die Motoren in die roten Tourenzahl­en hinein aufheulen, dass es Anrainer an ein angegriffe­nes Tier erinnert. Perfekt geeignet dafür ist natürlich Tiefergele­gtes, mit dem man tagsüber so gediegen im

Stau stehen kann. Immer beliebter sind offenbar auch Monster-Pick-ups, deren Antriebe an Flugzeugtr­iebwerke gemahnen: Schon aus der Ferne grollen diese hochgezüch­teten Gefährte(n) durch die Häuserschl­uchten. Dass die Abkürzung PS für „Potenz-Surrogat“steht, ist bloß böses Gerücht. Ernst gemeint ist aber diese Bitte des Autors: Das Aufheulenl­assen von Motoren finden nicht alle so körperlich erregend, einige werden darin in ihrer Suche nach Ruhe und Schlaf gestört. Es gibt andere, sinnstifte­nde Hobbys. Wirklich.

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