Im roten Drehzahlbereich
Die Tage sind nun länger und hitzegewellt, die Nächte klimawandellauer. Zumindest die Anbieter von Klimaanlagen jubilieren darüber. Mit so manchem geht es indes anders durch, wie der Barista zuletzt wahrnahm: Derzeit scheint es groß in Mode, im Stadtgebiet sein Auto auf kurze Testfahrt zu schicken. Da lässt man gerade am Abend die Motoren in die roten Tourenzahlen hinein aufheulen, dass es Anrainer an ein angegriffenes Tier erinnert. Perfekt geeignet dafür ist natürlich Tiefergelegtes, mit dem man tagsüber so gediegen im
Stau stehen kann. Immer beliebter sind offenbar auch Monster-Pick-ups, deren Antriebe an Flugzeugtriebwerke gemahnen: Schon aus der Ferne grollen diese hochgezüchteten Gefährte(n) durch die Häuserschluchten. Dass die Abkürzung PS für „Potenz-Surrogat“steht, ist bloß böses Gerücht. Ernst gemeint ist aber diese Bitte des Autors: Das Aufheulenlassen von Motoren finden nicht alle so körperlich erregend, einige werden darin in ihrer Suche nach Ruhe und Schlaf gestört. Es gibt andere, sinnstiftende Hobbys. Wirklich.