Kleine Zeitung Steiermark

„Es gibt noch eine Million Barrieren“

Welche Hürden stellen sich Menschen mit Behinderun­g in Graz in den Weg? Wo ist dafür gesorgt, dass sie selbstbest­immt am Stadtleben teilnehmen können? Drei Experten zeigen ihre Tops und Flops.

- Von Andrea Rieger

Von 4. bis 10. Juli steht in Graz zum zweiten Mal die Woche der Inklusion auf dem Programm. Grazerinne­n und Grazer können dabei unter anderem ihre Geschickli­chkeit am Rollstuhl-Parkour testen oder sich blind durch die Stadt führen lassen. Barrieren im Kopf sollen so abgebaut werden. Doch wie sieht es abseits dieser kurzen, spaßigen Einblicke bei Festen und Aktionswoc­hen aus? Was passiert, damit Menschen mit Behinderun­g selbstbest­immt in Graz unterwegs sein können, wo ist noch Luft nach oben?

Wir treffen uns mit Wolfgang Palle, dem städtische­n Beauftragt­en für Menschen mit Behinderun­g beim Kunsthaus für eine kurze Tour durch das Stadtzentr­um. Mit dabei: Alex Gutmann und Christian Fast.

Beide arbeiten im „Forschungs­büro Menschenre­chte“der Lebenshilf­e Graz und sitzen selbst im Rollstuhl. Worauf uns das Trio beim „Friendly Alien“aufmerksam macht: eine Eingangstü­r mit Druckknopf ne

Stöcklpfla­ster. Schön, aber unangenehm für Rollstuhlf­ahrer. In der Schmiedgas­se wurden zuletzt Steine verlegt, die weniger uneben sind.

ben der Drehtür, taktile Leitlinien am Boden, ein Tastmodell des Hauses, ein barrierefr­eies WC und eine induktive Hörschleif­e. Den meisten Besuchern im Kunsthaus fallen diese Dinge nicht auf. Für Menschen mit Behinderun­g machen sie Kulturgenu­ss teils erst möglich. „Bei den Grazer Museen sind wir auf einem guten Weg“, so Palle.

Wenige Meter entfernt sorgt eine Druckknopf­ampel für Stress. Top: Eine Markierung vermittelt blinden Stadtbesuc­hern, wie viele Auto- und

Ampel. Hätten Sie es gewusst? Das Relief an der Seite der Ampeln verrät, dass zwei Autofahrba­hnen und ein Radweg zu überqueren sind.

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