Studierende wollen Campus autofrei machen
Aktionismus im Univiertel: Für einen autofreien Campus sperrten Studierende kurzerhand Straßen ab. Und stießen auf offene Ohren.
Wer gestern frühmorgens mit dem Pkw rund um die Uni Graz unterwegs war, hat wohl nicht schlecht gestaunt: Ohne Voranmeldung waren sämtliche Straßen gesperrt. „Hier entsteht ein autofreier Unicampus“, war auf Schildern zu lesen, die an Plastikbändern montiert waren. Von Polizei freilich keine Spur – die hatte von der Aktion vorab nichts gewusst, und die Straßensperren flugs entfernt. Zur Aktion bekannte sich recht schnell eine Gemeinschaft aus Studierenden, die eine Diskussion anstoßen wollte: „Es kann kaum von einem lebenswerten, modernen und bil
Umfeld gesprochen werden, wo Durchzugsverkehr und parkende Autos das Straßenbild prägen.“
Zumindest mit dem Wunsch nach Verkehrsberuhigung stößt man im Uni-Rektorat durchaus auf offene Ohren: Der frisch gewählte Rektor Peter Riedler macht keinen Hehl daraus, dass er sich schon als Vizerektor für weniger Autos im Bereich Zinzendorfbis Attemsgasse eingesetzt hat und das weiter tun will. Auch die ÖH will laut Vorsitzendem Christoph Pail für ein Ende des Durchzugsverkehrs im Univiertel kämpfen: „Die Begegnungszone Zinzendorfgasse ist ein erster Schritt.“Für Verkehrsdungsfördernden stadträtin Judith Schwentner ist ein vergrößerter Campus samt neuer Aufenthaltsqualität „natürlich in meinem Sinn“. Wie Riedler betont, müsse man freilich über das Park-Problem diskutieren – die Idee einer Anrainer-Garage im Vorklinik-Neubau wurde gerade erst abgesagt.
Nina Müller