Abfuhr für die Kombiniererinnen und den alpinen Teambewerb
Paukenschlag: Die Nordische Kombination bleibt vorerst für 2026 im Programm - die Alpinen verlieren den Teambewerb.
Der Schock war groß – sowohl beim nordischen Sportdirektor Mario Stecher als auch bei dem der Alpinen, Herbert Mandl. Kurz nach 18.30 Uhr und mit einer Stunde Verspätung (nach offenbar hitzigen Diskussionen im Exekutivkomitee des IOC) war es klar: Die Nordische Kombination bekommt 2026 in Mailand/Cortina keinen Damenbewerb, die Herren standen knapp vor dem Rauswurf aus dem olympischen Programm. Und die Alpinen verlieren den Teambewerb nach nur einer – für Österreich „goldenen“– Ausgabe. Und auch die alpine Kombination bleibt derzeit nur provisorisch im Programm. Schafft es der Internationale Skiverband FIS bis April 2023 nicht, neue Regeln festzulegen, wird auch alpin nicht mehr kombiniert. Und das hieße, dass Johannes Strolz in beiden Disziplinen der letzte Olympiasieger gewesen wäre ...
„Das ist eine große Enttäuschung, wir haben uns alle etwas anderes erhofft“, sagte die Steirerin Lisa Hirner, heimisches Aushängeschild der nordischen Kombiniererinnen. Dass es für 2030 eine Chance gibt, war nur ein schwacher Trost für die schockierte und den Tränen nahe Eisenerzerin: „Die Gefahr, auch da nicht teilzunehmen, besteht einfach“, sagt Hirner, die dann 28 Jahre alt wäre. „Das ist beinhart“, seufzte auch Bernhard Aicher, Cheftrainer der Kombiniererinnen. Bis vor einem Monat schien es, also ob alles klar wäre. „Man hat alles getan“, sagt er. Das sah das IOC offenbar anders und stellt auch den Herren die Rute ins Fenster:
Nur vier verschiedene Nationen gewannen in den letzten drei Olympia-Ausgaben Medaillen, zudem habe man mit Abstand die wenigsten TV-Zuseher – ändert sich das nicht, dann sind auch die Herren Olympia-Geschichte. Diesmal sprach nur ein Punkt für sie: „Es sind nur noch dreieinhalb Jahre, da sind manche schon lange in der Vorbereitung auf 2026“, zitierte ÖOC-Präsident Karl Stoss aus dem Abschlusspapier der Programmkommission, dessen Vorsitzender der Vorarlberger ist. „Traurig, wie da über einen Traditionssport gerichtet wird“, war Stecher außer sich. Das Problem: Der Sport muss außerhalb Europas attraktiver werden; so wie die Buckelpiste, die gleich zwei zusätzliche Bewerbe erhielt: jeweils Duos bei Damen wie Herren.
Die Alpinen waren schockiert: „Damit hätte ich absolut nicht gerechnet, innerhalb der FIS war das nie ein Thema“, wunderte sich Alpin-Direktor Mandl, „im Gegenteil: Wir haben uns schon auf den einzigen gemeinsamen Bewerb gefreut.“Jetzt gelte es, in Fragen der Kombination schnell zu handeln. Klar ist: Die neue FISFührung bekam eine „Ohrfeige“, das ändert auch die Einführung von Skibergsteigen bei den Spielen nicht. Freuen dürfen sich die Skispringerinnen, die auch bei Olympia von der Großschanze springen.