Kleine Zeitung Steiermark

„Wer einmal elektrisch gefahren ist, will nie mehr zurück“

Er orchestrie­rt zehn Marken, 675.000 Mitarbeite­r und sorgt für einen Umsatz von 250 Milliarden Euro. Herbert Diess, Vorstandsv­orsitzende­r des Volkswagen-Konzerns über das Aus für Verbrenner, Apple und Google als Bedrohung, künstliche Intelligen­z für das A

- Von Didi Hubmann und Gerhard Nöhrer

Das wird weniger. Ich erwarte sogar einen Trend wieder zu kleineren Batterien, weil die günstiger sind und das Laden immer schneller geht. Den ID. Buzz laden wir jetzt mit 170 kW. Da lädt man in zehn Minuten 100 Kilometer und trinkt einen Kaffee. Das schafft man in der Eile manchmal gar nicht . . . schon bis 2035 dauern. Schneller geht es nicht, weil der Aufbau der Batterie-Fabriken – für zwei Autowerke braucht man eine Batteriefa­brik – der Ausbau von Ladenetzen und die Gewinnung von grünem Strom einfach Zeit brauchen. Es ist ja nicht sinnvoll, mit Kohlestrom elektrisch zu fahren. ist, dass diese Batterien noch mehr Lade-Zyklen schaffen, gerade in Transportf­ahrzeugen. Und sie sind kostengüns­tiger. Festkörper­batterien könnten bis Ende des Jahrzehnts weitere Verbesseru­ngen erreichen, vielleicht 10 bis 15 Prozent. bis nach China. In den nächsten zwei, drei Jahren wird das ein enges Rennen mit Tesla.

vielleicht bei einigen Rohstoffen schon noch hoch, weil die Nachfrage so groß ist. Bei den Rohstoffen passiert gerade viel: Chinesisch­e Autobauer kaufen LithiumMin­en in Afrika. Auch wir arbeiten daran, langfristi­ge Verträge zu etablieren. Aus meiner Sicht sind der Engpass für die Elektromob­ilität die Batterien, nicht die Kunden, nicht die Ladeinfras­truktur, nicht der Strom.

Wir haben ja mit der Porsche Holding Salzburg eine sehr erfolgreic­he Handelsorg­anisation. Was möglich ist, sieht man da. Sie nimmt auch neue Projekte in Angriff. Etwa mit einem neuen Carsharing­und Mietmodell flächendei­n Wien. Mit einer App als digitalem Schlüssel kann man das Auto öffnen, schließen und sich identifizi­eren. Für mich ist das eine der wichtigste­n Innovation­en. Das Ziel dabei ist, dass man die Autos einfach besser nutzt. Ein Auto wird durchschni­ttlich ja nur eine Stunde am Tag genutzt und mit so einem Modell kann man die Kosten, Parkplätze etc. reduzieren. Das ist schon auch eine sehr positive Perspektiv­e für die Städte.

Rolle

der

Sie wird weiter wachsen. Einerseits, weil sie in neue Länder expandiert, anderersei­ts mit neuen Ideen wie dem Projekt Moon, mit dem das Thema Laden, Infrastruk­tur und Beratung für E-Auto-Besitzer adressiert wird.

Professor List von der AVL hat das bei den Wiener Elektrotag­en gut erklärt: Am Anfang dachten wir, dass alles einfacher wird. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Batterie allein ist schon extrem komplex, mit großen Unterschie­den im Zelldesign und in der Zellchemie. Im Zusammenwi­rken von Batterie, Leistungse­lektronik und Motor gibt es darüber hinaus extrem viel Optimierun­gspotenzia­l. Und dann kommt noch die Software-Dimension hinzu.

Das Problem ist die Energieeff­izienz. Letztendli­ch müsckend

Für uns wäre das Einfachste, wir müssten gar nichts machen. Wir würden das Problem einfach auf die Kraftstoff-Erzeuger verlagern. Wir müssten auch nichts investiere­n und würden einfach darauf warten, dass die synthetisc­hen Kraftstoff­e kommen. Das Problem ist, dass das noch ineffizien­ter ist als die Brennstoff­zelle. Der Wirkungsgr­ad ist um den Faktor sechs schlechter.

Ganz einfach: Drei Autofahrer treffen sich an der Tankstelle. Der erste fährt ein EAuto, der zweite ein Brennstoff­zellenfahr­zeug und der dritte ein Auto, das mit synthetisc­hen Kraftstoff­en fährt. Dann stellen Sie sich dahinter Windmühlen vor. Das EAuto fährt mit einer Windmühle zum Beispiel 10.000 Kilometer. Das Brennstoff

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Aber man hört von Enttäuschu­ngen in Bezug auf die Batterie-Reichweite­n im Betrieb.
err Diess, wohin steuert die Mobilität in den nächsten Jahren? Aber man hört von Enttäuschu­ngen in Bezug auf die Batterie-Reichweite­n im Betrieb.

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