Netzkontakt
Der krachende Rollbalken für das gescheiterte Digitalprojekt „Kaufhaus Österreich“zeugt zumindest von intakter Fehlerkultur. Das war’s dann schon auf der Habenseite. Laut Regierung kostete der Flop 900.000 Euro, die Opposition rechnet noch die Kosten für Werbung dazu und kommt dadurch auf das Doppelte.
Schmerzhaft ist gar nicht so sehr das vergeudete Geld, sondern die Verortung der eigenen Grenzen: Die heimische Verwaltung ist nicht in der Lage, ein neuzeitliches Angebot für digitale Einkäufe zu zimmern.
Gescheitert ist man an der Suchmaschine. Wäre die Sache so einfach, wie man offenbar geglaubt hat, dann hätten Amazon & Co nicht jene marktbeherrschende (ja, marktverstopfende) Dominanz, die Händler rund um den Globus verzweifeln lässt. Man wurde unsanft in die Schranken gewiesen. eimische Käufer und Anbieter müssen sich andere Wege für funktionierenden Netzkontakt suchen. Wo ein Wille ist, ist auch ohne „Kaufhaus Österreich“ein Weg. Nur scheitert es halt meistens am Willen. Das wird sich mit steigenden Preisen wohl nicht bessern.
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