Die USA im Ausnahmezustand
Abtreibungsurteil löst wütende Proteste aus.
Jubel und Wut, Tränen und Freudengesänge: Die Entscheidung des Obersten Gerichts gegen das bisherige Abtreibungsrecht spaltet die USA. Befürworter und Gegner der Entscheidung des Supreme Court haben auch am gestrigen Samstag ihren Gefühlen auf den Straßen freien Lauf gelassen. Manchmal, wie etwa in Washington, lagen zwischen Triumph und Protest nur wenige Meter.
Etliche US-Bundesstaaten haben bereits weitgehende Abtreibungsverbote in Kraft gesetzt. In Arkansas, Kentucky
oder Louisiana sind Schwangerschaftsabbrüche nun nicht mehr erlaubt – auch nicht nach Vergewaltigungen oder Inzest. Eine Reihe liberaler Staaten kündigte dagegen an, das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche schützen zu wollen. US-Präsident Joe Biden äußerte sich am Samstag erneut erschüttert. „Ich bin absolut geschockt, dass wir an dieser Stelle stehen“, schrieb auch Sängerin Taylor Swift bei Twitter. Ex-Präsident Donald Trump nannte die Entscheidung einen „Gewinn für das Leben“.