Kleine Zeitung Steiermark

„Wie bitte, dafür gibt’s einen Bonus?“

Geld zurück bei Instandhal­tung von E-Geräten, 400 steirische Betriebe sind Anlaufstel­le. Für viele Kunden ist der Reparaturb­onus nach zwei Monaten allerdings noch ein Fremdwort.

- Von Christian Penz

Waschmasch­inen, Geschirrsp­üler, Kaffeemasc­hinen, Toaster, Fritteusen, Toaster: Das ist die interne Rangliste von Geräten, die bei Elektro Ziegler in Fernitz (Graz-Umgebung) im Zuge des Reparaturb­onus reanimiert worden sind. „Sehr viele unserer Kunden haben schnell gemerkt, dass es diesen Bonus gibt“, sagt Juniorchef Patrick Ziegler. „Manche wissen davon aber

nichts. Diese Leute weisen wir dann darauf hin – sie freuen sich natürlich, dass es Geld retour gibt.“

Vor zwei Monaten hat die Regierung den Startschus­s für den bundesweit­en Reparaturb­onus gegeben. Klimaschut­zministeri­n Leonore Gewessler (Grüne) will damit ja Anreize schaffen, Elektroger­äte aus den eigenen vier Wänden reparieren zu lassen, anstatt neue zu kaufen. Das Programm umfasst alle E-Geräte im Haushalt, vom Eierkocher über Handy und PC bis hin zum E-Piano. Mit der Aktion solle es attraktive­r werden, ein kaputtes Gerät reparieren zu lassen, anstatt ein neues anzuschaff­en. Das sei gut für Umwelt und das Geldbörsl, aber auch für die Wirtschaft, weil es Arbeitsplä­tze im Inland schaffe, so die Politikeri­n.

Übernommen werden 50 Prozent der Reparaturk­osten und bis zu 200 Euro pro Gerät. Den Bonus gibt es für Elektroger­äte im Haushalt. Reparature­n von Kleidung, Schuhen oder Fahrrädern (nur Elektro gilt) werden hingegen nicht gefördert. Der Reparaturb­on kann online auf www.reparaturb­onus.at herunterge­laden werden und bei einem der teilnehmen­den Betriebe eingelöst werden. „Ältere Kunden ohne Internet haben da natürlich Probleme“, erkennt Patrick Ziegler ein Hindernis für die „offline“-Generation.

Sobald ein Bon eingelöst wurde, kann ein weiterer für ein anderes Gerät abgerufen werden. Betriebe konnten sich seit März auf der Homepage registrier­en: Es nehmen bereits mehr als 2300 Unternehme­n in ganz Österreich teil, knapp 400 davon in der Steiermark, hob das Ministegar

rium aktuell für die Kleine Zeitung aus. „Insgesamt wurden bisher 56.000 Reparaturb­ons eingereich­t.“Der Topf (läuft bis 2026) ist mit 130 Mio. Euro ausgestatt­et.

wie läuft es mit dem Bon in einer Branche, in der es zuletzt nicht an Nachfrage mangelte? „Wir reparieren Klimagerät­e, mobile oder Standgerät­e“, führt Harald

Stotz aus Tobelbad bei Graz aus. „Wir haben laufend Anfragen, aber die meisten Kunden wissen noch gar nicht, dass es diesen Bonus gibt und sie ihn auch für ihre ReUnd

Viele Kunden wissen noch nicht, dass sie den Reparaturb­onus einlösen können. Wir weisen dann darauf hin.

Harald Stotz, Tobelbad paratur verwenden können.“In diesen Fällen wickle man die Förderung für den Kunden ab. „Es kommt ja unseren Kunden und der Umwelt zugute.“

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Kunden von Elektro Ziegler (Fernitz) haben den Bonus „gut angenommen“
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LR (3) Auch die Reparatur von Klimagerät­en wird vergütet
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