Kleine Zeitung Steiermark

Finanzen: 81 Gemeinden erhalten Post von der Aufsichtsb­ehörde

- Niko Swatek Alex Pinter Christoph Pelzl

Der Pleitegeie­r im Anflug auf steirische Rathäuser: Vor gerade einmal zwei Jahren war das keine wilde Fantasie mehr. Corona und Lockdown ließen viele Gemeinden das Schlimmste befürchten. Nur zahlreiche Hilfspaket­e und die bis zum Kriegsausb­ruch wieder florierend­e Wirtschaft verhindert­en es.

Aus dem Schneider sind aber nicht alle Kommunen. 81 Gemeinden haben laut Gemeindeau­fsicht Konsolidie­rungsbedar­f. Die Balance aus Einnahmen und Ausgaben ist gefährdet, wie aus einer Anfragebea­ntwortung der Gemeindeab­teilung (Ressort von ÖVP-LH Hermann Schützenhö­fer) an die FPÖ hervorgeht. So werde es wieder Vor-Ort-Prüfungen geben, wie sie vor der Pandemie üblich gewesen sind.

„Die Zahl der Gemeinden in einer finanziell prekären Situation ist um 72 Prozent höher als im Jahr 2018“, läuten Mario Kunasek und FP die Alarmglock­en. Zumal die „Teuerung den Gemeinden weiter zusetzt und die Lage wohl verschärfe­n wird“. ie unberechnb­ar die Lage ist, darüber könnte Finanzrefe­rent und SPÖVize-Landeshaup­tmann Anton Lang einiges erzählen. Am Dienstag – überschatt­et von der Vorstellun­g von Werner Amon als künftigen ÖVPLandesr­at (ÖVP) – brachte die Koalition eine Novelle

WLandesver­fassung ein. Diese, sowie das Landeshaus­haltsgeset­z, schreiben sinngemäß vor, dass die Vorschau auf die Landesfina­nzen bis zum Sommer vorgelegt und fixiert werden muss. Aber: Die Prognosen sind nicht mehr valide, es kommt häufig zu gravierend­en Abweichung­en. Daher soll der Landtag beschließe­n, dass die Vorschau erst mit dem Entwurf das Landesbudg­ets (im Herbst) vorliegen muss.

Heuer ist noch dazu das Entlastung­spaket des Bundes zu berücksich­tigen. Dadurch „kommt es für die Steiermark und unsere Kommunen neuerlich zu massiven Einnahmeve­rlusten, die das

Nulldefizi­t in weite Ferne rücken lassen“, stellt Lang klar. Er geht von Kosten von einer Milliarde bis 2026 aus.

D as nächste Landesbudg­et wird über den Sommer ausverhand­elt: Ungeachtet des Umzugs von Christophe­r Drexler in die Burg wird er wie in den Jahren zuvor die Finanzen gemeinsam mit Anton Lang erörtern.

Was beide noch verbindet: Das Sportresso­rt, das Drexler 2019 von Lang übernommen hat. Bevor der Sport zu Juliane Bogner-Strauß (VP) wechselt, wird noch ein Neustart eingeleite­t. Das Landesspor­tzentrum wird ausgeglied­ert und einer neuen Gesellscha­ft („Sportland Steierder mark“) eingebrach­t. Interimsle­iter ist Abteilungs­chef Patrick Schnabl, die jährlichen Kosten für Personal, Betrieb etc. sind mit rund einer Million Euro beziffert. Umbau und Sanierungs­kosten nicht eingerechn­et. Hintergrun­d: Der Landesrech­nungshof hatte das Sportzentr­um im Grazer Stadtpark als weder zeitgemäß noch wirtschaft­lich kritisiert. um zehnjährig­en Bestehen haben sich die Neos einen neuen optischen Auftritt verpasst. Inhaltlich bleiben sich und steirische Pinke treu: In dem „Plan für neue Zeiten“ist die Forderung nach einer „Elementarp­ädagogik mit kleineren Gruppen und mehr Personal“, die Beiträge für Kindergart­en und Nachmittag­sbetreuung solle den Eltern erlassen werden. Nach Wahlkampf hört sich hingegen die Forderung nach jährlich „50 neuen Windräder in der Steiermark“an. ochaden stehen innerhalb der steirische­n Grünen an. Wie berichtet, wird Andreas Lackner das Landtagsma­ndat von übernehmen, die Angelobung ist am 4. Juli. Wenige Tage zuvor erhält der Landtagskl­ub von Sandra Krautwasch­l

personelle Verstärkun­g: wechselt vom Kommunikat­ionsteam der TU Graz zu den Grünen ins Landhaus.

ZR

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JÜRGEN FUCHS, Budgetwarn­ung von FPKunasek und SPÖ-Lang. Unten: Swatek mit neuer Kampagne der Neos
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