Auf zwei Rädern bis zum Mount Everest
Ende März fuhren Mario Steiner und Matej Pranjic in Tobelbad los: Nun erreichten sie auf ihren Motorrädern Nepal und wandern zum höchsten Berg der Welt.
Mehr als 20 Stürze (alle glimpflich), eine Lebensmittelvergiftung, lebensgefährlicher Verkehr und Unruhen in Pakistan, 50 Grad Hitze im Iran, Übernachtungen mit Gefangenen in Polizeistationen, Bewachungen durch Mopedfahrer mit Kalaschnikows, Diskussionen mit jointrauchenden Grenzbeamten in China – abenteuerliche Erfahrungen machten Mario Steiner und Matej Pranjic in den vergangenen Wochen.
Vor drei Monaten brachen die Männer auf ihren Motorrädern in Steiners Heimatort Tobelbad auf. Via Griechenland, Türkei, Iran und Pakistan ging es nach Indien. „Wir waren die ersten Österreicher seit etwa zweieinhalb Jahren, die es am Landweg nach Indien schafften“, ist Steiner stolz. Dann ging es in die Berge, über bis zu 5300 Meter hohe Passstraßen.
Nun gelang die Einreise nach Nepal. „Wir haben 30
Zeit, das Basiscamp des Mount Everest auf über 5300 Metern Seehöhe zu erreichen. Die Zeit läuft“, schrieb der Abenteurer auf WhatsApp. Im Anhang: Ein Foto von ihm, wie er einen Reifen repariert: „Mein elfter Patschen.“
Ansonsten hielten sich die Schäden an den Motorrädern auch nach mehr als 12.000 Kilometern in Grenzen – außer abgebrochenen Spiegeln und einem defekten Kabel (das dann pragmatisch durch ein Handyladekabel ersetzt wurde). „Unsere KTM’s laufen einwandfrei.“
Bewegende Momente gab es viele: „Zum Beispiel, als uns eine 93-jährige Frau im Norden von Pakistan in traditioneller Kleidung ein altes Volkslied vorsang“, erinnert sich Steiner. Und Unliebsames? Steiners Lebensmittelvergiftung oder eine nicht genehmigte Einreise in den Irak. „Lästig wie HämorrhoiTage den waren in Pakistan das viele Militär und die Polizei. Wir konnten nicht einmal ohne Begleitung von Kalaschnikows aufs Klo.“
Nun wollen die beiden das Basiscamp des Mount Everest erreichen. Zu Fuß, eine Zufahrt ist nicht möglich. Die letzte Meldung am Freitag: „Wir sitzen in Kathmandu und das Wetter wird immer schlechter.“Eine Herausforderung wird es auch, die Motorräder nach Österreich zu bringen. Das Duo will nach der Odyssee heimfliegen.
Übrigens: Über ihre Reise berichten die beiden auf Instagram („Free Gulliver“).