Motto: „nur niemanden beunruhigen“
Die Antworten der österreichischen Politik auf fehlende Gaslieferungen und unsichere Zeiten stellen die Leserschaft nicht zufrieden.
„Die Unterschiede in der Gaspolitik“, 21. 6.
Wie sich unsere Politik im Moment präsentiert, scheinen wir im Krisenmodus zu sein. Anstatt die Situation in unserer urbanen Welt klar zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu setzen, werden Krisenstäbe einberufen und Vorschläge präsentiert, die jeden Bezug zur Realität – wie zum Beispiel die Empfehlung von Ministerin Gewessler, den Deckel am Kochtopf zu lassen, um Energie zu sparen – verloren haben.
Die Versäumnisse unserer Regierung der letzten Jahre kommen jetzt zutage und sind für die meisten ein Keulenschlag. So schön rosig wurde unsere Zukunft prognostiziert und plötzlich, durch einen Konflikt im Osten Europas, sind die Aussichten düster. Dass die Politik in Österreich versagt, ist nicht neu, aber dass selbst die EU angesichts des Krieges und der künstlich hochgehaltenen Inflation planlos umherirrt, ist neu.
Vertrauen fördernde und verantwortungsvolle Politik sieht anders aus, da sind nicht Lügen und leeres Gerede gefragt, sondern ehrliche Antworten und belegbare Fakten, auch wenn diese wehtun – wie sehr, werden wir im Winter so oder so erfahren.
Ernest Maier, Mooskirchen
Unsere Verhältnisse
Das kleine Österreich redet die Probleme anderer Länder sehr gerne groß, um sich positiv von ihnen abzuheben. „Wir wollen keine italienischen Verhältnisse“ist eine oft und gern geübte Kritik an unserem Nachbarland. Die eigenen Probleme werden hingegen kleingeredet bis verschleiert. Ein drastisches Beispiel ist die Gaskrise, in der wir Österreicher sehr blöd dastehen. Haben unsere Politiker ein Krisenbewusstsein in der Bevölkerung geschaffen? Nein, nur niemanden beunruhigen. Kann man den Österreichern zumuten, Gas zu sparen? Wir sind ja nicht in Deutschland. Es wird schon nicht so schlimm werden. Unser Nehammer war eh gleich beim Putin und im Übrigen wurschteln wir weiter. Österreichische Verhältnisse eben … Mag. Lydia Straka, Graz
Verhöhnung
Deckel auf den Topf beim Kochen, Raumtemperatur senken im Winter. Aber im Ministerium eine Klimaanlage um 135.000 Euro einbauen und mit dem Privatjet fliegen.
Annemarie Krammer, Graz
Geht’s noch?
Jahrzehntelange Versäumnisse in der Energiepolitik von schwarzen und roten Regierungen sollen jetzt binnen weniger Monate von den Grünen „ge
das Auge reicht. Eine Zersiedelung wie bei uns gibt es dort kaum. Nicht einmal im Ruhrgebiet. Herbert Zlöbl, Hart
Nicht nur schimpfen
Unsere Politik lernt nichts, egal ob Regierung oder Opposition. Das Wichtigste in dieser Situation wäre doch, dass alle Parteien miteinander Lösungen suchen, um durch diese Krise zu kommen. Aber es wird nur gestänkert und geschimpft, dabei vergessen manche, dass sie selbst einmal der Regierung angehörten und vieles auch nicht gemacht haben.
Wahrscheinlich ist es wichtig, dass neue Kräfte ins Spiel kommen, denn alle, die jetzt etwas zu sagen haben, können es nicht. Die Bevölkerung ist frustriert, das sieht man an den Umfragen. Klaus Hoffmann, Leoben
Donaukraftwerk
Liebe Frau Gewessler, Sie wollen jetzt in Tirol um Windradeln betteln. Ihre Partei hat das Donaukraftwerk Hainburg verhindert. Das könnte man heute gut brauchen, oder? Dieses Kraftwerk würde viele, viele Windräder ersetzen. Die Donau-Auen würde es ja trotz des Kraftwerkes auch noch geben.
Eduard Dorfer, Zeltweg