Aufschlag im Tennis-Mekka
Montag startet wieder der Klassiker in London.
IZum bereits 135. Mal geht das bedeutendste Tennisturnier der Welt in Szene. Bei den Herren könnte Rafael Nadal nach Melbourne und Paris den dritten Grand-SlamStreich des Jahres landen, Favorit ist jedoch Titelverteidiger Novak Djokovic. Bei den Damen führt der Triumph nur über Seriensiegerin Iga Swiatek. Einziger österreichischer Vertreter im Einzel an der Church Road ist der 28-jährige Dennis Novak. hr Schützling Dennis Novak steht zum vierten Mal in Folge im Wimbledon-Hauptbewerb. So gesehen wäre es schön, wenn für Novak das ganze Jahr Wimbledon wäre, oder?
GÜNTER BRESNIK (lacht): Diese Aussage hat eine gewisse Berechtigung, sein Spiel ist für Rasen prädestiniert: Ein guter Return, ein gerader Aufschlag, der wegrutscht, und Bälle, die weniger hoch springen.
Spricht man von Dennis Novak, stellt sich immer die Frage, warum die aktuelle Nummer 155 im ATP-Computer nicht mehr aus seinem Talent gemacht hat.
In seiner Karriere sind viele Ecken drinnen, ohne dass er jemals eine große Verletzung gehabt hat. Aber er ist auch immer im Schatten von Dominic Thiem gestanden. Und er ist an seiner Situation nicht ganz schuldlos, macht er sich doch das Leben selbst immer wieder schwer. Er denkt nicht einhundert Prozent des Tages an Tennis. Das ist im heutigen Stadium seiner Karriere auch nicht mehr notwendig, aber vor acht Jahren wäre es das noch gewesen.
Die Auslosung meinte es mit dem einzigen Österreicher im Hauptbewerb gut – in der ersten Runde wartet der Argentinier Facundo Bagnis.
Von den übrigen 123 Spielern im Raster gehört Bagnis zu den 20 Spielern, die man sich in der ersten Runde wünscht. Aber ich habe aufgehört, mir von Dennis etwas zu erwarten. Auch wenn er sich den Hintern aufreißen wird, um zu gewinnen. Bagnis hat am Samstag noch bei einem Challenger auf Sand gespielt – mal schauen, wie ihm die Umstellung auf Rasen gelingt.
Wimbledon hat alle russischen und weißrussischen Spieler aufgrund des Ukraine-Krieges ausgeschlossen.
Ich bin kein Freund der ATP, aber wenn Wimbledon diesen Spielern verbietet mitzuspielen, muss die ATP die Punkte streichen. So gesehen war es der richtige Schritt. Allerdings ist das derzeitige Punktesystem