Das Hochamt der Motorrad-Piloten
Dass dieses am Sonntag gefahren wird, ist in Assen übrigens noch nicht lange Teil der Geschichte; und die ist umfassend. 1925 wurde in den Dünen in den Niederlanden gefahren – und 90 Jahre lang ging es hier schon am Samstag um den Sieg; erst 2017 wurde auch hier umgestellt, seither wird am Sonntag gefahren. Offiziell, weil sich die Veranstalter so mehr Einnahmen erwartet hatten, um den Kurs zu retten.
Der Hintergrund, warum in der „Kathedrale des Motorradsports“so lange azyklisch gefahren wurde, liegt in der Religion, erzählt man sich, war Assen doch einst streng protestantisch. Und nun erzählt man sich, dass es ein Pfarrer war, der sich gegen ein Rennen am Sonntag gewehrt haben soll – da wollte er die „heilige Ruhe“für seine Messe haben. Andere Stimmen sagten, dass der Pfarrer selbst großer Motorrad-Fan gewesen sei und daher auf ein Rennen am Samstag bestanden habe, um selbst zusehen zu können. Eine dritte Theorie besagt, dass es Mitglieder des Organisationskomitees gewesen seien, die selbst in die Kirche wollten und daher dafür gesorgt hätten, dass der Sonntag rennfrei blieb.
So oder so: Die Religion spielte mit – dass Assen aber die „Kathedrale“wurde, hat mit den enthusiastischen Fans zu tun – und den spannenden Rennen.