Geplänkel um Inserate
SPÖ ortet dunkle Finanzierung, ÖVP weist zurück
Der SPÖ-Vorwurf, das Landwirtschaftsministerium könnte 2017 durch Zahlungen an Bauernbund-Medien Wahlkampffinanzierung für die ÖVP betrieben haben, lässt die Wogen weiter hochgehen. Minister Norbert Totschnig (ÖVP) hat wie berichtet die Interne Revision eingeschaltet. Durch neu aufgetauchte Chats gerät er aber selbst ins Visier. Gemäß Hinweisen in den berüchtigten Thomas-Schmid-Chats, soll er 2018 als Direktor des ÖVPBauernbundes bei Inseratenschaltungen (gut 60.000 Euro) des Finanzressorts in der Bauernzeitung vermittelt haben.
Totschnig sei um Kontaktherstellung ersucht worden, heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums dazu. Das Büro des Bauernbundes – und damit auch der Direktor – hätten aber keinen Einfluss auf die Tätigkeit der Bauernzeitung gehabt. An ihr hält der Bauernbund zwar nur sieben Prozent. Die restlichen 93 Prozent der Anteile seien aber verschiedenen Länder-Bauernbünden zuzuordnen, sagt die SPÖ. ÖVPGeneralsekretärin Laura Sachslehner ist indes überzeugt: „Die künstlichen oppositionellen Vorwürfe entbehren jeder Grundlage.“