Kleine Zeitung Steiermark

Gas-Bremse trifft vorerst nur Industrie

Der Gas-Notfallpla­n der Regierung lässt den privaten Gasverbrau­ch unangetast­et. Stufe eins würde 35 Großbetrie­be treffen.

- Von Ernst Sittinger Sollte Russland

Viel ist spekuliert worden über den bisher geheimen Gas-Notfallpla­n der Regierung. Nun hat Energiemin­isterin Leonore Gewessler die Katze zumindest teilweise aus dem Sack gelassen. Wichtigste Botschaft: Auch im schlechtes­ten Fall, also wenn das Gas aus Russland ganz ausbleibt, müssen Haushalte nicht zwangsweis­e Gas einsparen. Es wird nur dringend an sie appelliert, es trotzdem (freiwillig) zu tun.

Anders die Industrie: Sie muss sich auf Liefereins­chränkunge­n einstellen. Derzeit herrscht (seit Ende März) „nur“die Frühwarnst­ufe, es gibt daher noch gar keine echten Einschnitt­e. Die Maßnahmen beschränke­n sich auf einen Krisenstab, verstärkte Einspeiche­rung von Gas und die Überwachun­g der Gasflüsse durch die Gasnetzfir­ma AGGM (Austrian Gas Grid Management).

Zweite Stufe wäre die Alarmstufe – sie tritt bei „konkreten Anzeichen für eine Einschränk­ung der Gasversorg­ung“in Kraft. Das wäre der Fall, wenn russische Lieferausf­älle anderweiti­g nicht mehr ersetzt werden können und daher die Versorgung und die Einspeiche­rziele gefährdet sind.

Große Gasverbrau­cher müssen dann täglich ihren geplanten Gasbedarf der Energiebeh­örde E-Control melden. Ein eigenes System für die Gasverteil­ung

im Krisenfall (namens FlexMOL für „flexible Merit Order List“) würde aktiviert. Unternehme­n würden aufgeforde­rt, aber nicht verpflicht­et, Gas zu sparen oder durch andere Energieträ­ger zu ersetzen.

die Gasversorg­ung ganz einstellen, käme die „Notfallstu­fe“in Gang. Dadurch bekommt die Regierung in Abstimmung mit dem Hauptaussc­huss des Nationalra­ts und dem Energielen­kungsbeira­t

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