Traumhafte Zeiten
Endlich trudelt ein Anglizismus ein, auf den viele sehnsüchtig gewartet haben. „Braindumping“, lautet er, der nervenden Schlaflosigkeit soll er ein Ende setzen. Vorbei sind die Zeiten, in denen nach stundenlangem Herumgewälze der völlig schuldlose Polster mit wuchtigen Links-rechts-Kombinationen eingedeckt wurde wie ein Sandsack von einem Profi-Boxer. Oben genanntes Wort steht, in Rohübersetzung, für „Gehirnentleerung“. Oder, drastischer, für „Gehirnentsorgung“. Einige Leute sollen dies ohnehin ständig praktizieren, das lassen wir jetzt einfach im Raum stehen. Also, die Sache funktioniert so: Man nehme sich, gegen Abend hin, ein Blatt Papier zur Hand und schreibe alles auf, was gedankenmäßig belastend ist. Berufliches, Privates, Ärgerliches, alles muss auf die Liste. Dann ist der Kopf angeblich zur Schlafenszeit leer, das Traummännlein kann kommen. Falls nun jemand grübelt, warum es kein Traumweiblein gibt, ist alles für den Hugo – und der ist der größte Schlafräuber weit und breit.