Kleine Zeitung Steiermark

Erdog˘ an will sich mit Österreich aussöhnen

Der türkische Präsident und Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka sprachen in Ankara.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdog˘an habe größtes Interesse daran, ein „neues Kapitel in den Beziehunge­n zu Österreich“aufzuschla­gen, erklärte Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka nach einem einstündig­en Vieraugeng­espräch mit dem türkischen Staatschef in Ankara.

Warum das Interesse an Österreich? Zum einen betreibe Erdog˘an, so Sobotka, die Aussöhnung mit allen Ländern, mit denen die Türkei im Clinch lag, zum anderen spielen die in Österreich lebenden Türken im Vorfeld der Präsidente­nund Parlaments­wahlen 2023 eine wichtige Rolle. Bei der letzten Wahl hätten 72 Prozent der wahlberech­tigten

Austrotürk­en für Erdog˘ans AKP gestimmt. In der Unterredun­g sprach Erdogan auch das Islamgeset­z an, das ein Verbot der Auslandsfi­nanzierung bzw. der Anstellung ausländisc­her Imame vorsieht. Erdog˘an rüttle allerdings nicht am Gesetz. Sobotka: „Er hat es akzeptiert.“

Sobotka zeigt sich nach dem Gespräch skeptisch, dass die Türkei beim Nato-Gipfel den Vorbehalt gegen den Beitritt Schwedens und Finnlands aufhebt. Die Türkei verstehe sich als Großmacht, die ernst genommen werden wolle. In diesem Kontext peile Erdog˘an eine „strategisc­he Partnersch­aft mit der EU“an.

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