In den Justizanstalten fehlen 50 Posten
Mehr Aufgaben, kaum Nachwuchs: Gewerkschaft warnt vor einem Sicherheitsrisiko.
Seit rund zehn Jahren ist die Personaldecke der Justizwache mehr als dünn. Jetzt, wo auch in der Privatwirtschaft und in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird, verschärft sich die Situation weiter, warnen steirische Justizwachegewerkschafter. „Leider können durch die Neuaufnahmen der letzten Jahre nicht einmal die natürlichen Abgänge wie Pensionierungen, Ressortwechsel und Dienstaustritte kompensiert werden“, sagt Gewerkschaftsvorsitzender Rudolf Wendlandt (FSG). Dabei stehe die große Pensionierungswelle erst bevor.
Die 450 Planstellen in
der seien nur auf dem Papier annähernd ausreichend bedeckt, so der Gewerkschafter. In Köpfen schlage sich das durch zahlreiche Dienstzuteilungen, Versetzungen oder Karenzierungen aber nicht nieder. „In den letzten Jahren kamen zudem viele Aufgaben dazu, die ein zeitgemäßer Strafvollzug eben verlangt. Auch Rücküberstellungen von Häftlingen ins
Ausland, die früher von der Polizei durchgeführt wurden, müssen nun wir bestreiten“, zählt Wendlandt auf. Nur die Ressourcen seien unverändert geblieben.
Mindestens 50 zusätzliche Planstellen für die Grazer Justizanstalten Jakomini und Karlau sowie jene in Leoben sind laut Gewerkschaft notwendig. Viele der Kollegen stünden beSteiermark reits an der Grenze der Belastbarkeit, hervorgerufen durch die vielen Überstunden sowie Frust, auch weil Urlaube nicht wie geplant konsumiert werden können. Aber auch die Häftlinge bekommen die Einschränkungen zu spüren: Die Einschlusszeiten in den Zellen sind zu hoch, weil Anstaltsbetriebe geschlossen bleiben. Der Resozialisierungsauftrag bleibt auf der Strecke, was auch die Volksanwaltschaft zuletzt feststellte. Nicht zuletzt bestehe dadurch auch ein Risiko für die innere Sicherheit, heißt es aus der Justizwachegewerkschaft. Stichwort: Haftraumkontrollen oder gewalttätige Übergriffe auf Wachebeamte.