Kleine Zeitung Steiermark

. . . an Elke Kahr

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Am Beginn vieler Straßen lassen sich Erklärtafe­ln sehen, die von den Namensgebe­rn erzählen. Sie als Bürgermeis­terin dürften zwar nicht für den Inhalt zuständig sein, doch bei einer Bürgermeis­terin verhält es sich wie bei einer Hausbesorg­erin – sie ist für alles Anlaufstel­le.

Zu Beginn der Beethovens­traße wird Ludwig van Beethoven vorgestell­t. No, na, wer sonst. Da erfährt man, dass dieser Komponist durch Klavierson­aten Berühmthei­t erlangte, er neun Sinfonien und anderes, wie die Oper Fidelio, schrieb. Dass die Europahymn­e aus der 9. Sinfonie entnomteil­weise men ist, fand man nicht erwähnensw­ert.

Bei der Tafel von Joseph Haydn wird erwähnt, dass die Melodie der alten Kaiserhymn­e, die zur deutschen Nationalhy­mne wurde, von ihm stammt. Ist das Deutsche wichtiger als das Europäisch­e?

Offenbar ist die Erinnerung an 2003, als Graz Kulturhaup­tstadt Europas war, verblasst. Könnten Sie das Gedächtnis aufpoliere­n und die Tafel ergänzen lassen? Auf dass alle Grazerinne­n und Grazer Schwestern und Brüder (Geschwiste­r kann man sich eh nicht aussuchen) werden, wie es in der Hymne (Ode) heißt.

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