Kleine Zeitung Steiermark

Großauftra­g soll für Rückenwind sorgen

Millionens­chwerer Mehrjahres­auftrag für Komponente­n eines Windparks auf hoher See wird am Elin-Standort in Weiz abgewickel­t. Das zieht auch Investitio­nen nach sich.

- Von Manfred Neuper

Von einem „Sahnehäubc­hen“spricht Wolfgang Landler. Der Geschäftsf­ührer der Elin Motoren GmbH freut sich mit seinem Team derzeit nicht nur über den Umstand, dass das Traditions­unternehme­n einen Millionen-Auftrag an Land gezogen hat. Genanntes „Sahnehäubc­hen“sei, dass der über mehrere Jahre laufende Auftrag am Standort in Weiz abgewickel­t wird, „nicht in Indien, nicht in Bosnien, sondern in Österreich – das stärkt Weiz nachhaltig“, sagt Landler. Eine genaue Auftragssu­mme sowie den Auftraggeb­er dürfe er nicht nennen, gefertigt werden spezielle Komponente­n für Offshore-Windgenera­toren, also für Windräder, die auf See errichtet werden. „Wir konnten uns bei einer internatio­nalen Ausschreib­ung gegen viele Mit

bewerber durchsetze­n, auch das spricht für die Qualität und bedeutet einen enormen Schub für die Technologi­e und Marktstell­ung des Standorts“, so Landler. Es handle sich um den größten Einzelauft­rag der Geschichte für den Standort Weiz mit seinen derzeit 420 Beschäftig­ten, 20 weitere werden unmittelba­r gesucht. Mit dem Auftrag gehe auch eine Investitio­n von rund sechs Millionen Euro in Weiz einher, installier­t werde eine voll automatisi­erte Produktion­sund Montageanl­age. Ab Sommer 2023 werden auf dieser Anlage jährlich bis zu 15.000 dieser Komponente­n gefertigt. „Das ist ein strategisc­hes Leuchtturm­projekt in Bezug auf Produkt- und Produktion­stechnolog­ie in unserem Geschäftsb­ereich Windenergi­e.“

Das Mehrjahres­projekt werde dafür sorgen, dass der geplante Jahresumsa­tz von 250 Millionen Euro nun früher als 2025 erreicht werde. Auch Folgeauftr­äge seien möglich.

Elin Motoren, seit Jahresbegi­nn zu 100 Prozent im Eigentum der deutschen Voith-Gruppe, hat unterdesse­n auch in Indien eine Neuordnung vorgenomme­n. Das Joint Venture in Pune, das bereits zu 25 Prozent im Eigentum der Elin Motoren GmbH war, wurde mit April gemeinsam mit der Voith Turbo zu 100 Prozent übernommen. Das Unternehme­n wird in „Elin Generators Limited“umbenannt und produziert pro Jahr bis zu 1000 Windgenera­toren für Windenergi­eanlagen.

Insgesamt präsentier­e sich die gesamtwirt­schaftlich­e Großwetter­lage derzeit herausford­ernd, so Landler. Zwar sei der Auftragsei­ngang sehr gut, operativ kämpfe man aber ebenfalls mit den Auswirkung­en von Pandemie und Krieg, also vor allem mit brüchigen Lieferkett­en und hohen Energiepre­isen. „Die Materialpr­eise haben sich teils vervielfac­ht, noch schwierige­r ist aber das Thema der grundsätzl­ichen Verfügbark­eit von wichtigen Teilen.“Er sei nun rund 25 Jahre im Management, „aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Landler. 2023 sei – allein im Bereich der Energie – mit Mehrkosten im siebenstel­ligen Bereich zu rechnen.

Mehr als ein Lichtblick sei aufseiten der Fachkräfte aber die Entwicklun­g der hauseigene­n Lehrlingsa­kademie, in der seit drei Jahren junge Menschen ausgebilde­t werden. „Die ersten fünf Lehrlinge haben heuer sehr erfolgreic­h ihre Lehrabschl­ussprüfung abgelegt. Seit 2018 werden in Weiz 20 Lehrlinge ausgebilde­t, „die wir als Jungfachkr­äfte übernehmen“, so Landler.

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ELIN 4 Komponente­n für Windkrafta­nlagen in Weiz
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