Kleine Zeitung Steiermark

Brunner bricht mit Kurz-System

Als erstes türkises Haus eliminiert das Finanzmini­sterium die Position des Generalsek­retärs.

- Thomas Schmid Magnus Brunner

Im ÖVP-Untersuchu­ngsausschu­ss wird heute Dietmar Schuster befragt, Nachfolger des legendären ChatSchrei­bers als Generalsek­retär im Finanzmini­sterium. Es wird einer der letzten Termine sein, bei denen Schuster, ein Steirer, in dieser Funktion auftritt – denn Finanzmini­ster (ÖVP) hat entschiede­n, künftig ohne Generalsek­retär auszukomme­n.

Damit bricht Brunner (wie schon Alma Zadic im Justizmini­sterium) mit einer der zentralen Organisati­onsreforme­n der Regierunge­n Kurz: Die Generalsek­retäre fungierten als „Schattenmi­nister“, die Weisungsge­walt über alle Dienststel­len des Ministeriu­ms hatten. Verwaltung­sexperten hatten das schon damals als Manöver kritisiert, durch direkten Zugriff auf Kurz-getreue Generalsek­retäre die Macht der Minister auszuhebel­n.

Brunner ersetzt den Job nun durch Einführung einer Präsidials­ektion auf Beamtenebe­ne – ohne Weisungsge­walt. Generelle Pläne zur Abschaffun­g der Generalsek­retäre in anderen Ministerie­n gebe es derzeit aber nicht, heißt es aus dem Bundeskanz­leramt zur Kleinen Zeitung; jeder Minister könne die Organisati­on seines Hauses wählen.

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APA Bald Ex-Gene- ralsekretä­r Schuster

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