Im Blindflug
Über 4,4 Millionen laborbestätigte Fälle, über 20.000 Covid-Todesopfer. Das ist ein Teil der bisherigen Pandemie-Bilanz Österreichs. Diese Zahlen klingen absolut, sie sind es aber nicht. Denn regelmäßig gibt es Nachmeldungen. Zudem gibt es immer noch unterschiedliche Zählweisen bzw. Datenquellen. Wer einen klaren Blick auf das Covid-Geschehen im Land werfen will, muss auf den privaten Blog von Statistik-Professor Erich Neuwirth schauen.
Das Covid-Register, eine Datenbank, an die alle Spitäler ihre Covid-Daten übermitteln, sollte laut Gesundheitsministerium Ordnung in das Chaos bringen. Doch erst wenige Spitäler melden tatsächlich Zahlen ein, in der Steiermark etwa wird noch „die Umsetzungsmöglichkeit geprüft“. Österreichs Pandemiemanagement basiert kaum auf Daten, meist auf politischem Kalkül. ir sammeln zwar Daten, verknüpfen sie aber nicht. Und so wissen wir gar nicht, wie sich der Immunitätsstatus der Bevölkerung darstellt, was aber essenziell wäre, um treffsichere Maßnahmen definieren zu können. Österreich bleibt im Blindflug.
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