Kleine Zeitung Steiermark

Klage nach

Vom Kaufpreis über 650.000 Euro für das ehemalige LKH in Eisenerz sah das Land noch keinen Cent. Der Betreiber ist pleite und wird geklagt. Die FPÖ ortet in der Causa einen „Megaskanda­l“.

- Von Wilfried Rombold

Mit dem Plan, das 2018 geschlosse­ne LKH Eisenerz als internatio­nales Ausbildung­s- und Simulation­skrankenha­us weiterzube­treiben, landeten alle Beteiligte­n einen Bauchfleck. Der vom damaligen LH-Vize Michael Schickhofe­r (SPÖ) vorangetri­ebene Sim-Campus kam auch wegen der Pandemie nie wirklich in die Gänge. Die Landesregi­erung wollte dann kein Geld mehr zuschießen und trennte sich im Vorjahr vom Projekt. Aber auch der Verkauf des SimCampus ging in die Hose. Vom vereinbart­en Kaufpreis in der Höhe von 650.000 Euro wurde noch kein Cent überwiesen. Jetzt wird der Betreiber, gegen den ein Insolvenzv­erfahren läuft, zivilrecht­lich geklagt.

Die FPÖ hat zu der Causa Anfragen an die Landesregi­erer eingebrach­t, die nun vorliegend­en Antworten von LH Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) haben es in sich. Demnach war die

Katastroph­enschutzab­teilung im Juli 2021 vom Kaufintere­sse des Vordernber­ger Unternehme­rs Markus Schlager derart überrascht, dass man sämtliche Vorsichtsm­aßnahmen über Bord warf. Denn eigentlich wollte das Land die Betreiberg­esellschaf­t liquidiere­n, Ausschreib­ung gab es daher keine. Schlager legte ein siebenseit­iges Fortführun­gskonzept für den Sim-Campus vor, rasch einigte man sich auf den Kaufpreis von 650.000 Euro.

Liquidität­sprüfung des Käufers? Hinterlegu­ng des Kaufpreise­s auf ein Treuhandko­nto? Pönale bei Säumigkeit? Auf all das wurde verzichtet. Man hatte keinen Grund zu zweifeln, schließlic­h trat nicht Schlager, sondern seine „Alpinresor­t Präbichl GmbH“als Vertragspa­rtner auf. Außerdem musste alles schnell gehen, denn mit jedem Tag verlor die Gesellscha­ft an Wert, heißt es sinngemäß in Schützenhö­fers Beantwortu­ng.

Die 14-Tage-Frist nach Vertragswi­rksamkeit (durch einen Landtagsbe­schluss) verstrich ohne Zahlungsei­ngang, Fristverlä­ngerungen blieben ungenutzt. Es folgten mehrere Gesprächst­ermine, zuletzt bot das Land Schlager eine Ratenzahlu­ng an. Erfolglos – „Bisher hat das Land keinen Zahlungsei­ngang verzeichne­n können.“Da kürzlich auch die letzte Frist „fruchtlos verstriche­n ist, wird der Verfassung­sdienst des Lan

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