Rettung für den Großteil der Northland-Filialen
17 von 22 Outdoor-Filialen sollen weiter bestehen.
Anfang April musste die Northland Outdoor Shop GmbH mit 21 Filialen Insolvenz anmelden. Die Tochter des auf Outdoor-Bekleidung spezialisierten Grazer Familienunternehmens hatte schon länger wirtschaftlich zu kämpfen. Die Pandemie mit ihren Lockdowns, drastischen Frequenzrückgängen im stationären Handel sowie gestiegenen Transport- und Beschaffungskosten hat schließlich zum Insolvenzantrag geführt. Arno Pichler, Geschäftsführer und Miteigentümer des Unternehmens, zeigte sich im April trotz aller Probleme zuversichtlich, dass eine Sanierung und damit die Fortführung möglich sein kann.
Am Dienstag wurde der Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen. Dieser sieht eine 20-prozentige Barquote vor, die binnen 14 Tagen ab rechtskräftiger Aufhebung des Sanierungsverfahrens ausgeschüttet wird, wie die Gläubigerschützer von KSV1870 und AKV berichten. Insgesamt seien von 221 Gläubigern Insolvenzforderungen in Höhe von 6,7 Millionen Euro angemeldet und geprüft worden, wovon rund 6,4 Millionen Euro anerkannt wurden.
Von den insgesamt 22 Standorten, die im Rahmen des Sanierungsverfahrens fortgeführt wurden, werden fünf wirtschaftlich nicht rentable Filialen geschlossen. Derzeit sind im Unternehmen rund 80 Mitarbeiter beschäftigt. Bereits zugesperrt haben die Standorte im DOC Salzburg, in Wörgl, im Auhof/Wien und der PlusCity Pasching. Arno Pichler streicht hervor, dass es nun wieder „eine Perspektive im Unternehmen“gebe, der Blick sei wieder nach vorne gerichtet. Beeindruckt habe ihn, „wie unbeschreiblich toll unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit an einem Strang gezogen haben“.
Vielfach konnten angepasste Mietverträge – zu günstigeren Konditionen – ausverhandelt werden, „ohne diese Anpassungen wäre nichts mehr möglich gewesen“, sagt Pichler.
Der Sommer werde vor dem Hintergrund von Inflation und Kaufzurückhaltung „sicher brutal“, für den Herbst und Winter sei man aber zuversichtlich, „weil Outdoor- und Naturprodukte in solchen Zeiten gefragt sind“.