Kleine Zeitung Steiermark

Die Tour de France als Fahrt ins Ungewisse

Michael Gogl (28) geht in seine fünfte Tour – und das als Helfer eines großen Stars.

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Das wird meine fünfte Tour und ich freue mich schon richtig. Man weiß nie, was da auf einen zukommt, darum habe ich vor diesem Rennen immer großen Respekt. Es ist einfach immer hart“, sagt Michael Gogl. Der Oberösterr­eicher vom Team Fenix-Alpecin weiß, wovon er spricht. Und er weiß, dass die Tour heuer jedes schwierige Detail des Sports in eine der 21 Etappen gegossen hat. Dramaturgi­scher Höhepunkt wird das Hochgebirg­e, „Leckerbiss­en“wohl die zwölfte Etappe von Briançon nach L’Alpe d’Huez – vor den „21 Kehren des Teufels“warten Col du Galibier (2619 m), Col du Télégraphe (1552 m) sowie Col de la Croix de Fer (2068 m). Und dann die Kehren. „Da hinaufzufa­hren ist das Höchste, was es von der Stimmung her im Radsport gibt“, sagt Gogl.

Star von Gogls Mannschaft ist unbestritt­en Mathieu van der Poel. Unbekümmer­t und frech hat sich der Niederländ­er zu zahlreiche­n großen Siegen und in die Herzen der Fans geradelt. „Er ist ein Urviech, wird einfach nicht müde. Mit ihm zu fahren, ist eine coole Geschichte, er strahlt immer Ruhe aus“, sagt Gogl. Aber: „Man muss als Helfer liefern – diesen Job hätten viele gerne.“

Mathieu van der Poel ist ein umgänglich­er Typ, Starallüre­n hat der Niederländ­er (27) überhaupt nicht. „Er bedankt sich nach den Rennen immer für unsere Arbeit“, sagt Gogl. Den Pizza-Geschmack des Chefs („Ananas auf die Pizza kann man, muss man aber nicht tun“) und den Musikgesch­mack im Bus (van der Poel legt gerne laut auf) teilt er nicht unbedingt, zu Siegen will er ihm trotzdem verhelfen. Zumal Gogl dann selbst in den Bergen vielleicht die Chance auf eine Fluchtgrup­pe bekommt. Georg Michl

sich wohlfühlt, ist ein Traum. Deswegen wird Klagenfurt immer in unseren Herzen bleiben.

hat

Ihr

Ich habe niemals Sport betrieben, um eine zu werden. Acht Siege alleine reichen für mich nicht aus, um eine Legende zu sein. Dafür braucht es eine Geschichte. Jene zwischen Athlet und beispielsw­eise dem Ort – wie bei mir Klagenfurt. Dazu kommen Zuschauer, Umfeld und andere Sportler. Ich konnte hier immer ich selbst sein – und irgendwann hat es zwischen uns allen geklappt.

Warum gerade in Klagenfurt? Ich habe eine Strecke gefunden, die perfekt auf mich zugeschnit­ten war. Ich habe hier mehr als 10.000 Kilometer auf der Radstrecke abgespult, was mir letztlich zugutekam. Ich kannte die Strecke auswendig. Doch der Ironman in Klagenfurt war viel mehr als nur ein Rennen. Die Atmosphäre ist traumhaft, nicht allein nur für den Sieger.

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IMAGO/MILL Michael Gogl startet in seine fünfte Tour de France
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KK Fischen ist die Leidenscha­ft von Vanhoenack­er

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