„Weil es um die Kinder geht“
Stefanie Klaunzer (32) ist ab heute die erste externe Vertrauensperson für 900 steirische Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren Eltern leben. Hunderte Steirerinnen und Steirer haben bereits Zahlungen erhalten – wegen Taten aus den 1950erbis 1980er-J
Die psychischen Folgen von Corona, niemand mag mehr darüber sprechen, trotzdem sind sie da. Gerade viele Kinder und Jugendliche haben unter der sozialen Isolation und den Einschränkungen gelitten. „Kinderrechte sind während der Pandemie leider sehr stark in den Hintergrund gerückt“, sagt Denise SchiffrerBarac, steirische Kinder- und Jugendanwältin. Damit Kinder und Jugendliche mehr gehört werden, wird nun mit 1. Juli eine neue Stelle seitens des Sozialresorts eingerichtet. Stefanie Klaunzer wird als externe Vertrauensperson für Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen tätig sein.
Dort wohnen Kinder und Jugendliche, die für eine bestimmte Zeit nicht bei ihren eigenen Familien leben können. In der Steiermark sind das rund 900 Kinder und Jugendliche in 270 Einrichtungen. „Manchmal haben sie Probleme mit den leiblichen Eltern, oder es gibt Themen in der Einrichtung, über die sie mit niemandem intern reden wollen oder können “, so SchiffrerBarac. Dann soll Stefanie Klaunzer ausrücken. „Ich bin in solchen Fällen als Unterstützung von außen gedacht“, sagt Klaunzer. ie 32-Jährige stammt aus Osttirol, zum Studium der Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung zog es sie 2008 nach Graz. Sie hat bereits in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Erfahrung, zuletzt war sie im Familienreferat des Landes tätig. „Ich kann mit allen Altersgruppen gut, von den Kleinen bis zu den Großen“, sagt Klaunzer. Ab Herbst wird
Dsie ihre Besuche in den Einrichtungen starten und sich vorstellen. Das soll erst der Startpunkt sein. Laut SchiffrerBarac ist Verstärkung geplant: „Um auf die unterschiedlichen Anliegen und Persönlichkeiten der Kinder und Jugendlichen bestmöglich reagieren zu können, wäre eine männliche Ansprechperson ein zusätzlicher Gewinn“. n anderen Bundesländern ist das Konzept von externen Vertrauenspersonen bereits etabliert, in der Steiermark hat es sich durch die Krise verzögert. Jetzt freut man sich bei der Jugendanwaltschaft über die Umsetzung. „Ich will Vertrauen zu den Kindern und Jugendlichen aufbauen,
sodass sie im Stande sind, ihre Sorgen, Anliegen und Wünsche an richtiger Stelle zu deponieren und sich sicher zu fühlen.“, erklärt Klaunzer. Bei den Themen rechnet sie mit einer breiten Vielfalt, angefangen bei Mobbing, schulischen Schwierigkeiten bis hin zu rechtli
Ichen Fragen. Um einen guten Ausgleich zu finden, will die 32-Jährige weiterhin viel Zeit beim Radfahren, Wandern und Yoga verbringen. „So kann ich gut Kraft tanken.“Um dann im Herbst so richtig aktiv in ihre neue Rolle zu schlüpfen.
Es geht um Missbrauch körperlicher oder verbaler Art und leider auch sexualisierter Gewalt“, fasst es Barbara Jauk vom Gewaltschutzzentrum Steiermark zusammen. All das ist Hunderten Steirerinnen und Steirern widerfahren, als sie in den 1950er- bis 1980erJahren in Betreuungseinrichtungen im Bundesland untergebracht waren. Weil die meisten Taten mittlerweile verjährt, die Opfer aber dennoch belastet sind, hat das Land vor genau fünf Jahren die sogenannte Heimopferentschädigung ins Leben gerufen.
Exakt 472 Personen haben ihr Leid seither im Gewaltschutzzentrum, das jeden einzelnen Fall prüft, vorgebracht – 6,8 Millionen Euro wurden als Entschädigung vom Land bereits bezahlt, erst gestern wurden in