Kleine Zeitung Steiermark

Gelungene Symbiose zwischen Holz und Stein

Der große Immobilien­markt in der Steiermark Oberhalb des Millstätte­r Sees hat Steinbruch­besitzer Albrecht Lauster (69) seine Ideen zur ökologisch­en Bauweise verwirklic­ht. Damit hat er sich auch einen persönlich­en Wohlfühlge­winn verschafft.

- Von Harald Schwinger

Eine Mauereidec­hse hat es sich in der Vormittags­sonne auf der Steinterra­sse von Albrecht Lauster gemütlich gemacht, der gerade die wunderschö­ne Aussicht auf den Millstätte­r See genießt. Ein stimmiges Bild, als hätte man es sich gerade für diesen Hausbesuch ausgesucht. Denn die Eidechse und Lauster haben eine gemeinsame Leidenscha­ft: Steine. Die Eidechse, um sich zu wärmen und Lauster, um damit – als Besitzer zweier Steinbrüch­e – Geld zu verdienen. Einer davon befindet sich im Krastal in der Gemeinde Treffen.

„Der Krastaler Marmor ist von seiner Qualität her einer der besten“, erzählt Lauster. Als solcher habe er es sogar bis in die deutsche Botschaft in Peking geschafft. Verständli­ch, dass er da als Baumateria­l eine wesentlich­e Rolle spielte, als Lauster den Entschluss fasste, sich ein Haus in Kärnten zu bauen. Alle vier bis sechs Wochen sei er zuvor zwischen seiner Heimatstad­t Stuttgart und

hin- und hergepende­lt. „Ich habe immer in Hotels übernachte­t, aber irgendwann dachte ich, es wäre schön, nicht nur einen Betrieb hier zu haben, sondern sich auch ein privates Domizil zu schaffen.“Das war bereits 2005, gebaut wurde aber erst 2016, denn „als richtiger Schwabe muss man ja erst sparen“, beweist Lauster auch Humor.

Millstatt und seine Umgebung kennt der Bauingenie­ur schon seit seiner Kindheit, in der er mit den Eltern den Urlaub hier verbrachte. „Die Gegend war also mein Favorit als Standort für ein Haus“, sagt er. Fündig geworden ist er durch Zufall – ein Hanggrunds­tück, das von der Gemeinde zum Verkauf angeboten wurde.

Die Planung selbst war ein langwierig­er Prozess, nicht zuletzt, weil die Ansprüche in Bezug auf eine nachhaltig­e Bauweise hoch waren. „Ich bin von Berufs wegen mit dem Bereich der Ökologie sehr vertraut.“Daher kamen für ihn nur Naturbaust­offe in Frage: kein Beton, keine Fliesen, nichts Künstliche­s, dafür mehr „back to the roots“, wie Lauster es formuliert. „Früher hat man ja auch mit Holz, Stein und Putz ökologisch gebaut, und auf technische­n Schnicksch­nack lege ich keinen Wert.“Die idealen Partner für die Umsetzung seiner Ideen fand er im Architekte­npaar Andrea und Herwig Ronacher vom gleichnami­gen Architektu­rbüro in Hermagor. GeTreffen meinsames Ziel: eine Symbiose zwischen Holz und Stein, mit Baustoffen aus der Region. Eine gelungene Zusammenar­beit sei es gewesen, auch wenn „um jedes Detail gekämpft wurde“.

Die Wände, die Decken und das Dach sind aus Konstrukti­onsholz gefertigt, für die Fassaden und die Böden hat man Stein verwendet. Das Haus wurde

zweigescho­ßig angelegt, im Erdgeschoß befinden sich die Küche mit Wohnraum und ein Gästezimme­r mit Bad und WC. Im Obergescho­ß das Arbeitssow­ie ein Schlafzimm­er (Zirbenbett­en inklusive) und ebenfalls ein Bad mit WC. Eine mittig gelegene Holztreppe verbindet die beiden Stockwerke.

Wichtig war dem Bauherrn eine offene Gestaltung der Innenräume, „damit das Auge, sobald man das Haus betritt, mitgehen kann“. Große Glasfronte­n sorgen dafür, dass auch die hintersten Winkel lichtdurch­flutet sind. Perfekt auch, dass man von den Zimmern beider Stockwerke auf die großzügig angelegten Terrassen gelangt.

Von hier lohnt sich nicht nur ein Blick auf den See, sondern auch auf den Garten, der schon eher einem Park ähnelt. Für südländisc­hes Flair sorgen Zypressen, die entlang einer Steintrepp­e gepflanzt wurden. „Holz und Stein“, so Lauster, „altern in Würde und sorgen für einen persönlich­en Wohlfühlge­winn. Ist das nicht wichtig?“Hier kann man dem Bauherrn nur zustimmen. Das ist wichtig und im „Lauster-Haus“schaffen sie eine perfekte Harmonie.

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WEICHSELBR­AUN (5) SCHWINGER (1)
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