„Alles spricht derzeit für den Verkäufer!“
Wie entwickelt sich der Immobilienmarkt im oststeirischen Bezirk HartbergFürstenfeld? Zwei Experten im Gespräch über die Begehrtheit der Region, die neuen Bedürfnisse der Menschen und die Argumente für einen Verkauf.
WERNER WEINZETTL: Momentan erleben wir eine Zeit der totalen Ungewissheit. Das Wohnen zählt aber zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die Nachfrage nach Grund und Boden sowie Immobilien ist ungebrochen groß. Jeder wünscht sich seinen eigenen Garten bzw. einen Platz im Grünen. Die Angebote gehen zurück, weil in der Vergangenheit schon sehr viel verkauft wurde. Daraus resultieren die stark angestiegenen Preise für Immobilien.
GERHARD SAMER: Wir befinden uns seit Jahren in einem Verkäufermarkt. Alles spricht derzeit für den Verkäufer! Wichtig ist die Verkehrswerteinschätzung. Bei überzogenen Preisvorstellungen ist man länger am Markt – und bekommt an Ende weniger! Besonders gefragt sind kleine, gebrauchte Häuser im Wert von 150.000 bis 300.000 Euro. Hier gibt es fast kein Angebot.
Ist auch das Mieten ein Thema? GERHARD SAMER: Ja! Die Mietnachfrage steigt durch die neuen
Finanzierungskriterien – Stichwort: 20 Prozent Eigenmittel.
WERNER WEINZETTL: Das Mieten ist vor allem für junge Menschen und Familien ein Thema. Bis es zu den eigenen vier Wänden kommt, fühlt man sich in Mietwohnungen flexibler. Nachdem in der Vergangenheit aus Ertragsgründen viele Anlegerwohnungen entstanden sind, gibt es hier entsprechend Angebote.
GERHARD SAMER: Ja, natürlich! Die Region Hartberg-Fürstenfeld ist noch leistbar und wächst. Es entstehen auch neue Arbeitsplätze, z. B. bei Frutura, Ringana etc. WERNER WEINZETTL: Homeoffice ist nicht regionsentscheidend, führt aber dazu, dass das neue Wohnungseigentum zwei bis drei Zimmer mehr haben soll.
WERNER WEINZETTL: Hartberg und Fürstenfeld bieten sehr viel an Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten, dazu kommt die Autobahnanbindung. Graz und Wien sind mit dem eigenen PKW einfach zu erreichen. Betreffend öffentlicher Verkehr gibt es noch Verbesserungspotenzial.
GERHARD SAMER: Optimal ist die Lage zwischen Wien und Graz sowie die Anbindung an die Südautobahn. Wohnen in der Thermenregion bietet höchste Lebensqualität.
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