Ist die Formel 1 wirklich rassistisch?
Nelson Piquet, Jüri Vips und die Frage: Ist die Formel 1 wirklich anfällig für Rassismus?
Die Wellen in der Formel 1 beruhigen sich nach dem Eklat rund um Nelson Piquet und dessen angeblich rassistische Äußerungen – über deren Interpretation nach wie vor diskutiert wird. Etwas weniger im Rampenlicht steht ein zweiter Fall: Red Bull Racing löste den
Vertrag mit Nachwuchs- und Testfahrer Jüri Vips auf. Der Este hatte in einem – auf Twitch übertragenen – Gaming Stream das „N-Wort“benutzt. Eine nachträgliche Entschuldigung nützte ihm nichts. Aber seinen Platz in der Formel 2 im HitechTeam durfte er behalten, er ist
auch in Silverstone am Start. Nur einen Verweis seitens des Teams gab es – eine Entscheidung, die auch von der Formel 2 in einer Aussendung kritisiert wurde: „Sie ist überraschend für uns ausgefallen. Wir hätten sie so nicht getroffen. Wir werden die Situation gemeinsam mit Ihnen mit großer Sorgfalt überwachen, um sicherzustellen, dass ein solches Verhalten angemessen behandelt wird.“
Tatsache ist: Die Formel 1 ist auch heute noch ein hauptsächlich „weißer“Sport – weiß, männlich und hetero – auch wenn einige Teams in verschiedenen Initiativen versuchen,
für mehr Diversität zu sorgen. Besonders Mercedes, angestoßen durch Lewis Hamilton, geht mit gutem Beispiel voran – auch McLaren und Alpine haben ihre eigenen Initiativen.
Gerade erhalten „Motorsport UK“und die „Royal Academy of Engineering“mehr als eine halbe Million Pfund aus der im Juli 2021 als gemeinsame Initiative von Hamilton und dem Mercedes-Team ins Leben gerufenen „Ignite“-Partnerschaft. Mit über fünf Millionen Pfund Startkapital, die von den Gründern zur Verfügung gestellt wurden, unterstützt „Ignite“Projekte, die Vielfalt und Integration im Motorsport fördern.