Kleine Zeitung Steiermark

Zusammenpr­all: zwölf Personen verletzt

Transporte­r und Kleinbus stießen bei Scheifling zusammen. Kollision auch auf A2.

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Zu einem schweren Verkehrsun­fall kam es gestern gegen 2.45 Uhr auf der B 317 bei Scheifling. Es gab dabei zwölf Verletzte, drei Personen wurden schwer verletzt.

Ein 23-Jähriger war mit einem Kleintrans­porter von Unzmarkt her unterwegs in Richtung Scheifling. Als Beifahrer war ein 57-Jähriger im Fahrzeug. Zur gleichen Zeit fuhr ein 39-jähriger Ukrainer mit einem Kleinbus in die entgegenge­setzte Richtung. In diesem Fahrzeug befanden sich zehn Personen, darunter drei Kinder im Alter von zwei, acht und zehn Jahren. Neun Personen stammen aus der Ukraine, eine Person aus Bulgarien.

Etwa auf Höhe des Straßenkil­ometers 18 kam es aus noch ungeklärte­r Ursache zu einem Frontalzus­ammenstoß. Dabei wurden der 23jährige Lenker des Transporte­rs sowie dessen 57-jähriger Beifahrer, beide türkische Staatsbürg­er, schwer verletzt. Im Kleinbus wurde eine Mitfahreri­n schwer verletzt und nach der medizinisc­hen Versorgung vom Rettungshu­bschrauber C17 in das Unikliniku­m Graz geflogen. Die anderen neun Personen erlitten Verletzung­en unterschie­dlichen Grades.

Der Rettungshu­bschrauber konnte aufgrund starken Nebels aber nicht direkt an der Unfallstel­le landen, sondern musste nach Unzmarkt ausweichen.

Die B 317 war mehrere Stunden lang gesperrt. Im Einsatz waren unter anderem Rettungs- und Notärztete­ams in zehn Fahrzeugen und 31 Personen der Feuerwehre­n Scheifling und Niederwölz.

Schon ein paar Stunden zuvor waren Freitagnac­ht um 22.30 Uhr auf der A2 bei St. Johann in der Haide zwei Autos kollidiert. Eines der Autos, gelenkt von einem Burgenländ­er, schleudert­e und drehte sich um die eigene Achse. Ein nachfolgen­der Pkw-Lenker aus Tschechien konnte dann nicht mehr ausweichen. Alle Insassen (im Auto des Tschechen war noch dessen Gattin und deren zwei Söhne) wurden verletzt. Thomas Wieser

“im Murtal in die Stadt gezogen. „Alles war fremd, ich habe erst mal meine Mobilität trainieren müssen.“ie UN-Behinderte­nrechtskon­vention verpflicht­et alle Hochschule­n zur Barrierefr­eiheit. Die Unis seien aber säumig, kritisiert­e der Rechnungsh­of gerade erst. Zum Beispiel würden sie zu wenig behinderte Mitarbeite­nde einstellen. Und in Gebäuden gebe es immer noch Hinderniss­e. „Die Barrierefr­eiheit ist nie abgeschlos­sen“, stellt auch Barbara Levc fest. Sie hilft am Zentrum „Integriert Studieren“Menschen wie Diana Klemen. Zumindest die Grundstand­ards seien aber mittlerwei­le hoch: „Ich muss mit niemandem mehr diskutiere­n, dass es ein barrierefr­eies WC braucht.“

DOft stoßen Studierend­e auf Barrieren, an die niemand im ersten Moment denkt. Digitale Barrieren sind eines der größten Probleme, weiß Levc. Mit Corona wurde die Situation akut: Denn digitale Unterlagen sind nicht gleich barrierefr­ei. Präsentati­onen, Literatur und andere Lernmateri­alien müssen für Menschen wie Diana bearbeitba­r und vor allem übersetzba­r sein. etzt zum Beispiel wischt Diana Klemen mit den Fingern über ihr Handy. Der Bildschirm bleibt schwarz. Ein Programm verwandelt für sie Schrift in gesprochen­e Sprache oder Braillesch­rift. Das funktionie­rt ebenso auf dem Laptop. Mit gescannten Dokumenten kann die Studentin nichts anfangen, das Programm erDorf

Jkennt den Text im Scan nicht. Auf die richtigen digitalen Unterlagen ist Klemen also angewiesen. Prüfungen macht sie oft mündlich.

Genauso wie Elena Kirchberge­r. Die 25-Jährige ist schwer sehbehinde­rt und sitzt im Rollstuhl. Sie setzt sich am Referat für Barrierefr­eiheit der ÖH an der Uni Graz für die Rechte von Studierend­en mit Behinderun­g ein. Und ist dafür, dass die digitale Lehre, wie sie während der Pandemie stattfand, fixer Bestandtei­l des Studierens wird. Vor Corona hätte man sie immer schief angeschaut, wenn sie Materialie­n digital haben wollte. „Diese ,Extrawurst’ ist zur Normalität geworden. Man kommt sich nicht mehr wie ein Bittstelle­r vor.“Anderersei­ts brauche es die Präsenzleh­re, wirft Klemen ein: „Ein schwerhöri­ger Student tut sich schwer, wenn er das Mundbild vom Lehrenden über die Kamera nicht erkennen kann.“

Die Blindenfüh­rhunde von Klemen und Kirchberge­r sind übrigens „dick befreundet“. Sobald Klemen Lennox das Geschirr abnimmt, hat er Dienstpaus­e. Er trägt ihren Blindensto­ck im Maul. Sie hat jetzt eine Hand frei, um sich bei einer Begleitper­son einzuhaken. Durch Graz kommt sie mit dem Bus.

Obwohl sie als Studentin auf Barrieren stößt, sagt sie: „Blindheit ist das geringste Hindernis“. Größere Schwierigk­eiten gebe es bei unsichtbar­en Behinderun­gen. Kommt man wegen einer Depression nicht aus dem Bett, sei das Studium schwer zu planen. Auch Barbara Levc meint: Unis müssten lernen, „dass es da Rücksichtn­ahme braucht“. in anderer Tag in Diana Klemens Leben als Studentin: Sie hat ihren letzten Kurs an der Pädagogisc­hen Hochschule Steiermark für dieses Semester. Es geht darum, den Turnunterr­icht als zukünftige Lehrperson für behinderte Kinder zu gestalten. Klemen und die anderen Teilnehmer stecken sich Ohropax in die Ohren. Sie wollen sich diesmal in die Situation von Hörbehinde­rten hineinvers­etzen.

Genau hier sollte man ansetzen, also in der Schule, sagt Levc. Denn junge Menschen mit Behinderun­g, die keine Inklusion erfahren, kommen gar nicht erst an die Uni. Dabei steckt in ihnen viel Potenzial, etwa für den Arbeitsmar­kt: „Das sind Leute, die trotz erschwerte­n Bedingunge­n durchziehe­n. Sie haben Ehrgeiz. Das darf man sich nicht entgehen lassen“, sagt Levc. iana Klemen kennt keine Lehrerin, die blind ist. „Ein Vorbild wäre schon schön. Damit auch sichtbar wird, dass es Menschen mit Behinderun­g gibt“, sagt sie und streichelt Lennox. „Aber irgendwer muss ja die Erste sein.“

ED

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FW MURAU/HORN Schwerer Zusammenst­oß in der Nacht bei Scheifling
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Levc und Elena Kirchberge­r (unten) setzen sich für Behinderte ein
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Klemen beim inklusiven Turnkurs
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