Die zweifache Mama „säbelt“sich zum Glück
Die Deutsche Tatjana Maria steht erstmals im Achtelfinale von Wimbledon und beweist, wie sich Sport und Familie vereinen lassen.
„Säbel“-Technik ist ein durchaus erfolgbringendes Rezept auf dem schnellen Rasen von Wimbledon.
Dabei hat Maria im Laufe ihrer Laufbahn schon quasi alles durchprobiert – so auch die durchgezogene Vorhand oder die beidhändige Rückhand. Doch der heurige Turniersieg in Bogota, wo die Bälle in luftiger Höhe schnell einmal Fahrt aufnehmen, hatte ihr bestätigt, dass der Slice doch ein probates Mittel für einen Sieg ist.
Apropos Bogota – dort triumphierte Maria als erste Zweifach-Mutter seit der Jahrtausendwende bei einem WTATurnier. Und die Familie ist das zweite Erfolgsgeheimnis der Deutschen. So sind Gatte Charles Édouard und die Töchter Charlotte (8 Jahre) und Cecilia (15 Monate) bei jedem Turdie nier an ihrer Seite. „Ich liebe es, mit der Familie zusammen zu sein. Charlotte spielt auch Tennis und trainiert jeden Tag mit meinem Mann. Sie macht mich stolz – und ich will ihr zeigen, wie es funktioniert“, sagte Maria in einem Beitrag, den die ITF über sie gedreht hat.
Und Maria setzt sich auch abseits der Courts für tennisspielende Mütter ein: „Im Tennis werden schwangere Frauen nicht als schwanger bezeichnet, sondern wir zählen zu den verletzten Spielerinnen. Es gibt für angehende Mütter keine eigenen Regeln“, sorgte sie erst kürzlich in einem Interview für Aufsehen.
So wie eben jetzt auch im Tennis-Mekka zu Wimbledon. Dort wartet auf Maria, die 2015 in London in der dritten Runde gestanden war, im Achtelfinale
ehemalige French-OpenSiegerin Jelena Ostapenko. Eine Herausforderung, die sie gerne annimmt. „Ich bin glücklich und zufrieden und habe nichts zu verlieren“, sagt Maria, deren Karriere mit der Geburt von Tochter Charlotte so richtig Fahrt aufgenommen hat. „Vielleicht hätte ich mit dem Kinderkriegen früher anfangen sollen“, scherzt die Deutsche, die 2001 unter dem Namen Malek ins Profilager gewechselt war. Den hat sie von ihrem verstorbenen Vater, der einst erfolgreich Handball im polnischen Nationalteam gespielt hat.
Maria ist aber nicht die einzige Deutsche, die in Wimbledon für Furore sorgt. Auch Landsfrau Jule Niemeier steht bei ihrem ersten Antreten im TennisMekka schon im Achtelfinale. Dort trifft die 22-Jährige heute auf Lokalmatadorin Heather Watson und kann für die nächste Sensation sorgen.