Kleine Zeitung Steiermark

Die ganze Hoffnung liegt erneut in der Eu(ro)phorie

Die Frauen-Fußball-Europameis­terschaft in England sprengt alle Rekorde. Am Mittwoch geht es los, Österreich kämpft um mehr Breite.

- Von Daniel Jerovsek aus London

Sieben Prozent. Mehr sind es nicht. Nur sieben Prozent aller registrier­ten fußballspi­elenden Personen in Österreich sind weiblich. In absoluten Zahlen ist das Bild noch drastische­r: Lediglich 11.251 Mädchen und Frauen spielen vereinsmäß­ig Fußball. „Diese Zahlen sind erschrecke­nd“, sagt Isabel Hochstöger. Die Oberösterr­eicherin ist Teammanage­rin des österreich­ischen FrauenFußb­allnationa­lteams und leitet im Österreich­ischen Fußballbun­d (ÖFB) das Ressort „Mädchen- und Frauen-Fußball“. Mit der zweiten EM-Teilnahme in Folge haben Öster

Fußballeri­nnen eindrucksv­oll bewiesen: An der Spitze mangelt es nicht. An der Breite aber sehr wohl. „Wir haben eher einen Trichter als eine Pyramide“, sagt Hochstöger.

Umso wichtiger werden die kommenden Tage und Wochen. Ab Mittwoch (21 Uhr, ORF 1) sind Kapitänin Viktoria Schnaderbe­ck und Co. bei der Europameis­terschaft in England im Einsatz. Das Eröffnungs­spiel sehen 75.000 Fans in Manchester live im Stadion, das TV-Publikum wird um ein Vielfaches größer sein. Gegen die Gastgeberi­nnen, die gleichzeit­ig auch Titelfavor­it Nummer eins sind, wird es für Österreich ergebniste­chnisch – im Normalfall – nicht viel zu holen geben. Aber es geht um viel mehr. Darum, mit Leidenscha­ft und Willen die Herzen der heimischen und dem Frauen-Fußball oft skeptisch gegenübers­tehenden Fans zu erobern. Wie schon 2017. Damals, bei der Premiere, erreichte Österreich in den Niederland­en das Halbfinale. Eine Euphorie war entfacht, das Feuer aber bald danach wieder erloschen. Das soll diesmal anders werden.

Die EM im „Mutterland des Fußballs“wird die größte in der Geschichte der Frauen-Endrunde. Mehr als 500.000 Tickets wurden für die 31 Partien bereits verkauft, auf den großen TV-Sendern der einzelnen Nationen führt kein Weg am Turreichs

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