Die ganze Hoffnung liegt erneut in der Eu(ro)phorie
Die Frauen-Fußball-Europameisterschaft in England sprengt alle Rekorde. Am Mittwoch geht es los, Österreich kämpft um mehr Breite.
Sieben Prozent. Mehr sind es nicht. Nur sieben Prozent aller registrierten fußballspielenden Personen in Österreich sind weiblich. In absoluten Zahlen ist das Bild noch drastischer: Lediglich 11.251 Mädchen und Frauen spielen vereinsmäßig Fußball. „Diese Zahlen sind erschreckend“, sagt Isabel Hochstöger. Die Oberösterreicherin ist Teammanagerin des österreichischen FrauenFußballnationalteams und leitet im Österreichischen Fußballbund (ÖFB) das Ressort „Mädchen- und Frauen-Fußball“. Mit der zweiten EM-Teilnahme in Folge haben Öster
Fußballerinnen eindrucksvoll bewiesen: An der Spitze mangelt es nicht. An der Breite aber sehr wohl. „Wir haben eher einen Trichter als eine Pyramide“, sagt Hochstöger.
Umso wichtiger werden die kommenden Tage und Wochen. Ab Mittwoch (21 Uhr, ORF 1) sind Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. bei der Europameisterschaft in England im Einsatz. Das Eröffnungsspiel sehen 75.000 Fans in Manchester live im Stadion, das TV-Publikum wird um ein Vielfaches größer sein. Gegen die Gastgeberinnen, die gleichzeitig auch Titelfavorit Nummer eins sind, wird es für Österreich ergebnistechnisch – im Normalfall – nicht viel zu holen geben. Aber es geht um viel mehr. Darum, mit Leidenschaft und Willen die Herzen der heimischen und dem Frauen-Fußball oft skeptisch gegenüberstehenden Fans zu erobern. Wie schon 2017. Damals, bei der Premiere, erreichte Österreich in den Niederlanden das Halbfinale. Eine Euphorie war entfacht, das Feuer aber bald danach wieder erloschen. Das soll diesmal anders werden.
Die EM im „Mutterland des Fußballs“wird die größte in der Geschichte der Frauen-Endrunde. Mehr als 500.000 Tickets wurden für die 31 Partien bereits verkauft, auf den großen TV-Sendern der einzelnen Nationen führt kein Weg am Turreichs