Waldcafé Thal: Ein Neustart mit viel Nostalgie
Fifties-Flair und „ein Platzerl für jeden Gast“: Mit dem neuen Restaurant am Thalersee, geöffnet in Kürze, soll der Neustart gelingen.
Sogar Arnie hat schon sein Platzerl – er ist auf nostalgischen Jugendfotos zu sehen, die eine rosarote Wand in der Ecke zieren. Doch nicht nur der berühmteste Sohn der Gemeinde Thal, sondern „jeder Gast wird bei uns bestimmt sein
Platzerl finden“, versprechen die Pächter Manuel Köpf und Andreas Knünz. Die beiden Wirte vom Wiener WIRR und vom Adlerhof betreiben bald das Waldcafé am Thalersee.
In den nächsten Wochen öffnet man erst nach und nach – erst die Terrasse, dann den Innenbereich, im September auch die sechs Hotelzimmer im oberen Stockwerk. Kulinarisch plant man ein breites Angebot vom Frühstück über RetroKlassiker wie „Schwimmbadpommes“und Calamari Fritti bis zur hauseigenen Patisserie.
Bis es so weit ist, gab es 14 Monate nach dem Abriss des alten Gebäudes gestern eine symbolische Schlüsselübergabe – samt vielen bewundernden Blicken für Architektur (Pittino & Ortner ZT GmbH) und Interieur (Atelier Karasinski, archiguards). Optisch orientiert hat man sich bei der Einrichtung „an den Fünfzigerjahren, mit einem Hauch American Diner“, wie Designerin Laura Karasinski sagt: Es gibt Vintage-Möbel, eigens entworfene Lampen und liebevolle Details – so gleicht etwa auf der Terrasse kein Tisch dem anderen.
Für Begeisterung sorgt aber auch das, was man nicht sieht: So wird der See für das Heizen und Kühlen des Gebäudes genutzt, der verwendete Beton ist CO -reduziert. Der See dient auch als HochwasserschutzRückhaltebecken – weshalb das Projekt auf Kosten von insgesamt rund sieben Millionen Euro kommt, vier davon flossen in das Restaurant.
„In fast jeder Ritze ist hier Nachhaltigkeit“, lobt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, die bei dieser Gelegenheit auch eine Anekdote zum Besten gab – ihre Mutter wurde von Arnold Schwarzenegger, damals
Bademeister, einmal auf Händen getragen.
Begonnen wurde das Projekt, das Holding-Vorstand Mark Perz als „Meilenstein für die Attraktivierung des Umlandes im Grazer Westen“bezeichnet, unter der letzten Stadtregierung: „2014, als die Holding die Liegenschaft des Restaurants samt
verletzt
Parkplatz erwarb“, sagt KPÖ-Finanzstadtrat Manfred Eber. Die Vorgeschichte reicht freilich viel weiter zurück: Schon 1925 ließ Hans von Reininghaus den Thalersee zu einem damals modernen Strandbad ausbauen. „Wir können also gleich einmal den 100. Geburtstag feiern“, schmunzeln die Pächter.