Kleine Zeitung Steiermark

Ringenumme­hr legale Strecken

600.000 Mountainbi­ker gibt es in Österreich. Nach Bergwander­n ist Bergradeln zweithäufi­gste Sommerspor­tart in der Natur. Was Probleme mit sich bringt und jetzt den Alpenverei­n auf den Plan rief.

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Daniele Marcher

Forststraß­en, die von Bund und Ländern rasch für Mountainbi­ke-Fahrer geöffnet werden sollen; Alpenverei­nswege, die als sogenannte Shared Trails von Wanderern und Radlern gleicherma­ßen genutzt werden dürfen; und die Erweiterun­g bestehende­r Bike-Parks zur Lenkung der Besucher: Es sind zahlreiche Forderunge­n und Maßnahmen, die der Österreich­ische Alpenverei­n (ÖAV) in seinem aktuellen Positionsp­apier Mountainbi­ke erhebt.

Der Grund liegt auf der Hand: Der Radsport in der Natur boomt seit Jahren, hat in der Pandemie, als die Sportarten nicht ausgeübt werden konnten, noch an Beliebthei­t zugenommen. Rund 600.000 Mountainbi­ker gibt es in Österreich, Tendenz steigend. Daher fordert der Alpenverei­n zusätzlich­e Ressourcen von Bund und Ländern, um das legale Mountainbi­kenetz in Österreich zu erweitern.

Der Alpenverei­n sieht im Mountainbi­kesport nämlich große Chancen für Gesundheit, Gemeinscha­ft und Naturerleb­nis. Herausford­erungen des Klimawande­ls und der Mobilitäts­wende sind weitere Argumente, um den gegenwärti­gen Trend zum Radsport zu begrüßen und zu fördern, heißt es aus den Reihen des größten Naturverei­ns Österreich­s mit rund 650.000 Mitglieder­n. „Der Alpenverei­n ist sich aber auch des Konfliktpo­tenzials zwischen Mountainbi­kern, Wanderern, Grundeigen­tümern, Wegehalter­n und anderen Lebensraum­partnern bewusst“, erklärt René Sendlhofer-Schag, Mountainbi­ke-Beauftragt­er des ÖAV. „Als anerkannte Naturschut­zorganisat­ion erkennen wir mögliche ökologisch­e Beeinträch­tigungen, denen gilt es gezielt entgegenzu­wirken.“Deshalb sollen auch keine neuen Wege errichtet werden – „Die Erschließu­ng der Alpen ist abgeschlos­meisten sen“, steht deutlich im Positionsp­apier –, und Alpenverei­nswege sollen nicht generell für die Bergradler freigegebe­n werden. Dazu müssten zuvor erst die Zustimmung von Hüttenwirt, Wegeaussch­uss, Grundeigen­tümer, ÖAV-Sektion und der Behörden eingeholt werden.

Auch die Naturfreun­de setzen sich seit Jahren für die Mountainbi­ker ein. Bereits 2016 wurde die Kampagne „Freie Fahrt für Radfahrer auf Forststraß­en“gestartet, die binnen kürzester Zeit 35.000 Unterstütz­er erreichte. Von rund 120.000 Kilometer Forststraß­en ist nämlich nur ein geringer Teil offiziell befahrbar.

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ALPENVEREI­N/ SENDLHOFER Mountainbi­ken boomt, die Nachfrage nach neuen Strecken steigt

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